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Renault Captur EDC 160 Esprit Alpine (2025): Der vielleicht beste Renault derzeit?

06.02.2025 02:13 Uhr | Lesezeit: 3 min
4,24 Meter lang ist der Renault Captur. In der Topversion Esprit Alpine und mit dem stärksten Benziner kann der in Spanien produzierte Franzose durchaus Spaß bereiten.
© Foto: Michael Blumenstein

Renault hat aktuell ein Überangebot an SUV. Der Captur sticht positiv aus der Masse heraus. Autoflotte ist den Renault Captur EDC 160 gefahren. Klein, flott, aber …

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Der Captur ist eine feste Größe bei Renault. Und er scheint so sehr zu überzeugen, dass Mitsubishi ihn direkt gekapert hat. Der Mitsubishi ASX ist nämlich der Klon des Franzosen. Keine schlechte Wahl der Japaner, wenngleich der ASX wenig "japanesk" ist. Macht nichts. Wir fahren das Original, auch wenn hier lediglich zwei Jahre Garantie gegeben werden, der ASX bekommt von Mitsubishi fünf Jahre gratis.


Renault Captur EDC 160 Esprit Alpine

Renault Captur EDC 160 Esprit Alpine (2025) von schraeg vorn am Hang fotografiert, Captur in blau Bildergalerie

Renault Captur mit gut gemachtem Interieur

Das Facelift, das der Captur vor etwa einem Jahr erhielt, tat ihm sichtlich gut. Er wirkt frisch und passt in die Renault-SUV-Reihe, die mittlerweile auf sieben Fahrzeuge angeschwollen ist, von der die meisten Menschen keine drei Modellnamen zusammenbekommen. Mit 4,24 Metern Länge ist der Captur der kleinste im Bunde. Das ändert jedoch nichts daran, dass man in ihm auch zu viert kommod reisen kann. Selbst große Menschen, und zwar auf jedem Sitzplatz. In der Mitte hinten soll ein fünfter sein. Soll …

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Das Interieur hat Renault fein gemacht. Die Materialien sind prima und auch die Akkuratesse, mit der das Interieur ins Exterieur integriert wurden, stimmt. Das große Glasschiebedach taugt noch wirklich für die Frischluftzufuhr und bringt Licht ins Kämmerlein. Details wie ein beleuchtetes Handschuhfach erfreuen bei Nachtfahrten, die logische Bedienung des Infotainmentsystems ständig.


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Ob es die von uns gefahrene Top-Ausstattung Esprit Alpine sein muss, bleibt freilich jedem selbst überlassen. Mindestens 32.600 Euro (brutto) werden dann nämlich fällig. Viel Geld für einen Kleinwagen. Wer es auf den von uns gefahrenen, stärksten Motor abgesehen hat, könnte auch zur Ausstattung Techno greifen und spart 2.800 Euro. Nicht dabei sind dann die völlig überflüssigen und bockig abrollenden 19-Zoll-Räder, es gibt kein (verzichtbares, da nicht überzeugend klingendes) Harman-Kardon-Soundsystem, kein beheizbares Lenkrad und keine integrierten „Google-Inhalte“.

Tatsächlich haben gerade die letzten beiden Aspekte überzeugt. Die Hände sind auf Wunsch schön warm und die Spracheingaben flutschen, als wenn man einem Concierge seine Wünsche vortragen würde. Die perfekte Handyablage mit Induktivladefunktion ist wieder bei beiden Lines dabei und hilft, nicht aufs Handy zu schauen – während der Fahrt. Apple Carplay und Android Auto übertragen die meisten Inhalte eh aufs Hochkant-Display.

Starker Mild-Hybrid im Renault Captur

Der vernünftig platzierte und astrein zu greifende Schalthebel ist mittlerweile auch erwähnenswert. Hier gibt es kein Vertun und die Fahrstufe des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes sitzt – der passende Gang jedoch ab und an beim Fahren nicht. Wer meint, besser schalten zu können, kann mittels Schaltpaddles am Lenkrad eingreifen. Das ergibt auf der Autobahn tatsächlich oft Sinn, da man dann flott im siebten Gang fährt und nicht hochdrehend und spritschluckender bei selbem Tempo im fünften oder sechsten Gang.

Das Fahren macht per se Spaß. Der kleine Turbovierzylinder, der auch in diversen Mercedes-Modellen seinen Dienst verrichtet stört nie, läuft meist ruhig und hat mächtig Druck, selbst aus niedrigsten Drehzahlen. Der bringt die Traktion der Vorderräder jedoch bei Nässe schnell an die Grenzen. Trotz der Kraft hat Renault das Maximaltempo auf 176 km/h begrenzt. Renault gibt zwar 180 km/h an, die erreichte unser Testwagen aber bestenfalls auf dem Digitaltacho. Apropos Tempo. Das Abstellen des Gepiepses beim angeblichen Überschreiten des Limits ist mit einem Knopfdruck links im Armaturenbrett erledigt. Top. So sollten das alle machen.


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Vielleicht hat Renault bei 176 km/h auch den Anker gesetzt, weil sie selbst dem Fahrwerk nicht mehr zutrauen. Gerade mit den 19-Zoll-Rädern wirkt der Kleine bockig, hoppelig und wenig überzeugend – und zwar egal, ob er innerstädtisch oder auf der Autobahn bewegt wird. Das ist häufig ein Indiz dafür, dass man es mit der Fahrwerksentwicklung bei 90 Prozent des Möglichen beließ. Im Umkehrschluss ist dann oft ein hypersensibles ESP an Bord, das zu früh und zu hart eingreift, wie beim Renault Captur, dessen Elektronik in dieser Situation zudem den Kraftfluss zu lang unterbricht. Das können andere besser.


Renault Captur 160 EDC Esprit Alpine

  • Testwagenpreis 36.100 €
  • R4/1.333 cm3 | 116 kW/158 PS
  • 270 Nm ab 1.750 U/min | 7-Gang-DKG
  • 176 km/h | 8,5 s
  • WLTP-Verbrauch 6 S | 136 g/km
  • Maße 4.239 x 1.797 x 1.575 mm
  • Kofferabteil 422–1.275 Liter
  • Versicherung HK 20 | VK 19 | TK 21
  • Wartung jährlich/30.000 km
  • Garantie 2 Jahre


Renault Captur ist französisch trinkfreudig

Ebenso ist der Captur kein Verbrauchswunder. Und dass trotz der Mild-Hybrid-Technik an Bord. Diese ermöglicht jedoch kein benzinfreies Fahren. Im Mittel haben wir das kleine SUV mit sieben Litern Superbenzin bewegt. Auf flotten Autobahnetappen waren es 9,8, beim Bummeln um die sechs. Angesichts der gebotenen Leistung alles akzeptabel. Dank 48-Liter-Tankgröße lassen sich dennoch gute Reichweiten am Stück realisieren. Hybrid ist hier ebenso Alibi wie der mittlere Platz auf der Rückbank, die immerhin in Gänze verschiebbar ist.

Alles in Allem ist der Renault Captur EDC 160 jedoch mehr als ein Alibi. Er bietet ausreichend Platz, hat einen starken Motor, bleibt in der Ausstattungslinie Techno unter der 30.000-Euro-Schwelle und er zieht seine Insassen gut an – egal, wo man mit ihm vorfährt. 


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