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Neuzulassungen März 2025: Abwärtstrend im Flottenmarkt setzt sich fort

10.04.2025 01:34 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Der PKW-Markt ist im März 2025 schwach unterwegs.
© Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser

Mit 254.974 Neuzulassungen setzt sich der Abwärtstrend fort. Besonders betroffen sind Flotten, während Hersteller durch Eigenzulassungen gegensteuern.

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Der deutsche Markt für Pkw hat laut den Marktbeobachtern von Dataforce im März erneut nachgegeben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank das Neuzulassungsvolumen um 3,9 Prozent auf insgesamt 254.974 Einheiten. Damit verzeichnet der Markt den fünften Rückgang in Folge.

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"Im März hat sich die Krise im deutschen Pkw-Markt noch einmal verschärft. Aktuell sieht es danach aus, dass man sich auf ein 'Neues Normal' einstellen müsste und die glorreichen Zeiten vorbei sind“, sagt Julian Litzinger, Automotive Analyst. "Auch die Entwicklung der Marktsegmente deutet in die Richtung, sodass wir erneut taktische Zulassungen seitens der Hersteller sehen", so der Dataforce-Experte weiter.

Besonders deutlich wird der Negativtrend beim Blick auf die saisonbereinigte Jahresrate (SAAR): Sie fiel im März auf 2,60 Millionen Einheiten und liegt damit spürbar unter dem langjährigen Durchschnitt von etwa 3 Millionen Neuzulassungen pro Jahr. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau mit rund 3,3 Millionen Fahrzeugen jährlich zeigt sich: Der Markt entfernt sich weiter von früheren Spitzenwerten. Es zeichnet sich ein neues Normal ab.


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KBA: Flottenmarkt gibt nach

Auch im Flottenmarkt setzt sich der Abwärtstrend fort. Mit einem Minus von 9.749 Fahrzeugen verzeichnet dieser Vertriebskanal den stärksten absoluten Rückgang. Der Fahrzeughandel (minus 3.583 Pkw) und Autovermieter (minus 2.812 Pkw) verlieren ebenfalls deutlich. Betrachtet man die prozentualen Veränderungen, so trifft es die Flotten mit minus 11,6 Prozent am härtesten.

Im Privatmarkt ist die Lage stabiler. Dort zeigt sich ein leichter Anstieg von 0,5 Prozent. Aufgrund der über Monate schwachen Entwicklung ist dieses Niveau mittlerweile etabliert.

Ein Teil der schwachen Nachfrage in den für Hersteller besonders profitablen Kanälen wird derzeit durch taktische Zulassungen kompensiert – vor allem durch Eigenzulassungen seitens der Fahrzeughersteller. In diesem Segment legten die Neuzulassungen um 32,6 Prozent beziehungsweise über 5.000 Fahrzeuge zu. Viele Hersteller statten aktuell ihre Mitarbeitenden mit neuen Firmenwagen aus.

Transporter- ähnlich wie Pkw-Markt

Im März zeigte der Markt für leichte Nutzfahrzeuge eine Entwicklung, die sich stärker am Pkw-Markt orientiert als gewöhnlich. Besonders der Privatmarkt konnte zulegen und verzeichnete ein Plus von 13 Prozent. Noch deutlicher fiel der Anstieg im Fahrzeugbau aus: Hier stiegen die Neuzulassungen um 55 Prozent. Diese Entwicklung deutet auf Sondereffekte und taktische Zulassungen durch die Hersteller hin – ein Muster, das sich bereits im Pkw-Markt zeigt.

Gegenläufig verlief die Entwicklung in den übrigen Vertriebskanälen. Flotten verloren 8 Prozent, Autovermieter und der Fahrzeughandel sogar jeweils 23 Prozent.

Bei den Antriebsarten ist eine leichte Verschiebung hin zur Elektrifizierung erkennbar. Elektro-Transporter legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 40 Prozent zu. Gleichzeitig gingen die Zulassungszahlen von Benzinern um 10 Prozent und von Dieselfahrzeugen um 11 Prozent zurück. Dennoch bleibt der Anteil von elektrisch betriebenen Transportern mit derzeit 7 Prozent im Gesamtmarkt gering.

Der Trend zur Elektrifizierung hält an

Zusammen erreichten batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV) im März einen Marktanteil von 27,3 Prozent – und knüpfen damit an die starken Zahlen aus dem Februar an.

Vor allem Plug-in-Hybride verzeichnen ein deutliches Wachstum. Ihr Anteil stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 66 Prozent, während reine Elektroautos ein Plus von 35 Prozent erreichten. Besonders dynamisch entwickelten sich PHEV-Zulassungen im Privatmarkt: Hier legten sie um 157 Prozent zu. Zum Vergleich: BEV-Zulassungen stiegen in diesem Segment um 24 Prozent.

Neben privaten Käufern treiben auch die Fahrzeughersteller die Elektrifizierung voran. Im Fahrzeugbau stiegen die PHEV-Zulassungen um 58 Prozent, bei reinen Elektroautos sogar um 106 Prozent. Damit nutzen die Hersteller zwei Effekte: Sie verbessern ihre Emissionsbilanz und senken gleichzeitig die durchschnittlichen Flottenemissionen. Allein durch den Fahrzeugbau kamen im März rund 3.000 zusätzliche Elektrofahrzeuge auf den Markt – in einem Monat, in dem der Gesamtmarkt um etwa 10.000 Fahrzeuge schrumpfte.

 

 

 

 

Taktische Zulassungen bedeutend

Die Bedeutung taktischer Zulassungen wird damit erneut deutlich. Die sogenannten Sondereinfluss-Kanäle, zu denen auch der Fahrzeugbau zählt, erreichten im März einen Marktanteil von 37,4 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lag der Mittelwert bei 32,9 Prozent, im bisherigen Verlauf von 2024 bei 35,1 Prozent. Die Zahlen zeigen: Der Markt befindet sich unter Druck – und Hersteller reagieren zunehmend mit strategischen Eigenzulassungen.

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