-- Anzeige --

Suzuki Swift im Test: Gut gealtert und ein bisschen altbacken

12.04.2025 15:41 Uhr | Lesezeit: 3 min
Suzuki Swift
© Foto: Timo Bürger

Der Suzuki Swift ist ein Klassiker im Kleinwagensegment. Die siebte Generation kommt optisch peppig daher, ist serienmäßig gut ausgestattet, hat jedoch auch etliche Nervensägen an Bord.

-- Anzeige --

Auch nach 40 Jahren steht der Suzuki Swift immer noch keck und gut gealtert da. Der neue Suzuki Swift zeigt sich mit einem markanten Kühlergrill in Klavierlack-Optik und auffälligen L-förmigen Tagfahrleuchten. Am Heck runden dreidimensional gestaltete Rückleuchten und ein breiter Stoßfänger das Gesamtbild ab. In der siebten Generation will der japanische Kleinwagenklassiker nicht nur mit seinen optischen Vorzügen weiterhin seine Kundschaft finden.

Unter der Motorhaube kommt ein neuer 2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit einem 12-Volt-Mildhybridsystem und 82 PS Leistung (wie der Vorgänger) zum Einsatz. Der Pött-pött-pött-Dreizylinder-Motor wird also von einem Startergenerator unterstützt. Was auf den Datenblatt nach kärglicher Leistung aussieht, überzeugt aber in der Stadt.


Suzuki Swift Test (2025)

Suzuki Swift, Motor Bildergalerie

Suzuki Swift ist quirlig unterwegs

Der Fronttriebler (eine Allradversion ist für 2.550 Euro Aufpreis auch erhältlich) kommt flott aus dem Stand und erreicht bei komfortabler Fahrwerksabstimmung schnell Tempo 50. Bis Landstraßentempo ist ebenso alles im grünen Bereich. Danach wird es für den 5-Gang-Schalt-Japaner etwas zäh. Viel mehr als Richtgeschwindigkeit 130 will man sich nicht zumuten, dann nehmen die Windgeräusche hörbar zu. Einen dicken Pluspunkt gibt es für den Verbrauch, der einigermaßen lässig unter fünf Liter zu drücken ist; bei beschriebenen Autobahntempi sind auch kaum mehr als fünf Liter auf 100 Kilometer auf der Anzeige.


Suzuki Swift 1,2 Hybrid Comfort+

  • Preis ab 22.200 Euro (brutto)
  • Abmessungen 3.860 x 1.736 x 1.485 mm
  • Kofferraumvolumen 265–980 Liter
  • 1,2-Liter-Dreizylinderbenziner | 12-Volt-Mildhybridsystem mit integriertem Startergenerator
  •  61 kW/82 PS | 112 Nm
  • Frontantrieb | Fünfgang-Schaltgetriebe
  • 0–100 km/h 12,5 s | Vmax 165 km/h
  • WLTP-Verbrauch 4,4 l/100 km | 99 g/km
  • Testverbrauch 5,3 l/100 km
  • Garantie 3 Jahre/100.000 Kilometer
  • Wartung: k.A.
  • Typklasse KH 15 | VK 26 | TK 21


Ein weiterer Pluspunkt ist die Geräumigkeit des nur 3,86 Meter langen Wagens. Vorne fühlt man sich als Erwachsener nie beengt. Wer sich für einen Swift entscheidet, befördert in Reihe zwei eher kleine Kinder oder Krimskrams (oder nutzt den Wagen gewerblich für kleinere Transportdienste), deshalb gehen auch diese Platzverhältnisse völlig in Ordnung. Daumen ebenso hoch bei Wendigkeit und Übersicht – dieses Auto passt einfach gut in den urbanen Raum (und ein bisschen Drumherum).


40 Jahre Suzuki Swift

40 Jahre Suzuki Swift Bildergalerie

Suzuki Swift: Üppige Serienausstattung

Und noch ein Pluspunkt zum dritten: Der Suzuki Swift bietet bereits in der Basisversion (insgesamt gibt es die drei bekannten Linien Club, Comfort und Comfort+) eine breite Palette an Sicherheits-Assistenzsystemen. Dazu zählen unter anderem

  • Notbremsassistent
  • Spurhalteassistent
  • Verkehrszeichenerkennung (später dazu mehr)
  • adaptive Geschwindigkeitsregelung
  • Spurwechselassistent

Auch in Sachen Komfort zeigt sich der Swift gut ausgestattet. Zur Serienausstattung gehören ein schlüsselloses Zugangssystem, LED-Scheinwerfer, (das nicht ganz so flotte) Infotainmentsystem mit Navigation, das manchmal bei konstanter Helligkeit grundlos zwischen Tag- und Nachtmodus wechselt.

Schade, dass der massive Handbremshebel und der klobige Handschalter nicht viel Raum für weitere Ablagen lassen, die darunter liegende Schale ist klein und rutschig, die Schale fürs Handy erlaubt kein induktives Laden. Zwei Cupholder in der Mittelkonsole nehmen aber kleinere Flaschen und Dosen auf, in die Fächer der Türen passt auch eine 0,75-Liter-Wasserflasche. Irgendwie kriegt man doch Zeug unter.


Suzuki Blanc Robot

Suzuki Blanc Robot Bildergalerie

Suzuki Swift: Nervtötende "Assistenten"

Viel Plus – und ein ganz dicker Minuspunkt: Eine ganz unheilige Allianz gehen die (bei jedem Fabrikat lästige) Verkehrsschilderkennung und der Geschwindigkeitswarner ein. Beide funktionieren nur leidlich gut: Tempolimits werden oft gar nicht oder falsch interpretiert (ebenso das Aufheben des Limits), generell ist der Geschwindigkeitswarner (viel) zu sensibel justiert. Heißt in der Praxis: Es gibt Phasen, da bimmelt es schier und schrill ohne Pause, weil das System einfach nicht versteht, dass man längst nicht mehr in einer 30er Zone fährt.


Geschwindigkeitswarner beim Suzuki Swift deaktivieren

Dazu muss mittels eines Plastikstiftes, der aus der Plastikverglasung des Kombiinstruments hinter dem Lenkrad ragt (Hallo, 1990er Jahre!), gefühlte Endlichkeiten durch das Menü – im wahrsten Sinn des Wortes – gestochert werden, bis man endlich zum entsprechenden Menüpunkt gelangt, um diesen nervigen Tempobimmler zu deaktivieren. Den muss man aber erst einmal finden.

Und wer weiß auf Anhieb, dass sich der Geschwindigkeitswarner unter dem Kürzel "TSR" verbirgt?  Dass man das Prozedere nach jedem Motorstart wiederholen muss, ist überflüssig zu erwähnen. Kurios: Für den ähnlich lästigen (immerhin nicht ganz rüde eingreifenden) Spurhalteassistenten hat Suzuki eine Taste am Armaturenbrett belegt, die nach mehreren Sekunden Drücken die Funktion unkompliziert lahmlegt.



Noch ärgerlicher aber: Leider lässt sich das gesetzlich vorgeschriebene System nur äußerst umständlich deaktivieren und das funktioniert zudem nur um Stand. Warum im System Funktionen wie Darstellungen bzw. Diagramme zu Drehmomentverlauf und Beschleunigung hinterlegt sind, deren Informationen bei einem Kleinwagen mit dieser Mini-Leistung völlig irrelevant sind, fragen sich vielleicht nicht nur wir?

Fazit Suzuki Swift

Der neue Suzuki Swift bleibt seinem Charakter treu: kompakt, wendig und überraschend geräumig. In der Stadt spielt der Mildhybrid-Dreizylinder seine Stärken aus, Verbrauch und Platzangebot stimmen. Die umfangreiche Serienausstattung – vor allem im Bereich Sicherheit – ist in dieser Klasse ein starkes Argument. Klasse, dass Suzuki den Kunden die Wahl zwischen dem getesteten Handschalter, der Allradversion (als Handschalter) und einer Automatikvariante lässt – das bietet in der Klasse niemand sonst.

Optisch ist er zwar gut gealtert, so manche Bedienung ist aber schlicht altbacken: Der gute Gesamteindruck wird durch umständlich abgestimmte Assistenzsysteme getrübt. Wer damit leben kann, bekommt trotzdem einen praktischen Kleinwagen mit akzeptablem Preis-Leistungs-Verhältnis – vor allem für den Stadtverkehr.


-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Fahrbericht

-- Anzeige --

Mehr zum Thema


#Suzuki

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.