Dataforce hat die Telematik-Branche 2017 analysiert und dazu 28.463 Fuhrparkleiter interviewt. Die Flottenverantwortlichen wurden befragt, wie sie die Nutzung von Telematikdienstleitungen, die eingesetzten Systeme, den Bekanntheitsgrad der Anbieter sowie die Wachstumsperspektive für Telematik-Systeme und die Zahlungsbereitschaft einschätzen. Demnach haben über 26 Prozent der Unternehmen in mittleren Fuhrparkgrößenklassen zwischen zehn und 49 Fahrzeugen und über 45 Prozent der Unternehmen mit einem Fuhrpark mit mehr als 100 Fahrzeugen aktuell eine Telematik- und/oder Fuhrparkmanagement-Software im Einsatz. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 3,7 bzw. 4,4 Punkten.
Elektronische Fahrtenbücher immer beliebter
Insgesamt nutzen aktuell knapp 21 Prozent der befragten Unternehmen Telematik- und/oder Fuhrparkmanagement-Systeme. Wie auch im Vorjahr ist die Nutzung entsprechender Lösungen in Unternehmen aus den Bereichen Verkehr und Lagerei sowie Wasserversorgung, Entsorgung, Recycling am häufigsten ausgeprägt. Im Vorjahresvergleich können beide Branchen nochmals um 6,8 bzw. 5,9 Prozentpunkten zulegen. Digitale Tachographen und GPS-Ortungssysteme sind nach wie vor die am häufigsten eingesetzten Lösungen, verlieren aber leicht an Anteil mit minus 2,6 bzw. 2,2 Prozentpunkten. Ein deutlicher Zuwachs ist für den Einsatz elektronischer Fahrtenbücher zu verzeichnen. Waren es im Vorjahr noch 12,8 Prozent der Firmen, stieg der Anteil nun auf 17,4 Prozent.
Aus Sicht der Flottenverantwortlichen stellen GPS-Ortungssysteme mit 30 Prozent die wichtigste Telematik-Funktion dar. Mit deutlichem Abstand liegen Digitale Tachographen mit 11,6 Prozent und Systeme zur Routenoptimierung mit 10,5 Prozent auf den Plätzen zwei und drei. Bei der Anbieternennung ist TomTom Telematics mit 22,4 Prozent auf dem ersten Platz, gefolgt von Daimler FleetBoard mit 6,7 Prozent. Die Tatsache, dass eine große Menge von Anbietern jeweils einmal genannt wurde, zeigt laut Dataforce, dass in diesem nach wie vor relativ neuen Markt in den kommenden Jahren noch viel Bewegung zu erwarten ist.
Zahlungsbereitschaft kleiner Flotten größer
Egal ob Pkw, Transporter oder Lkw – die meisten Flottenverantwortlichen sind bereit zwischen 20 und 49 Euro pro Fahrzeug im Monat zu zahlen. Auffällig sind laut Dataforce die Abweichungen der Kostenobergrenzen bei kleinen Fuhrparks im Vergleich zu Flotten mit mehr als 50 Fahrzeugen. So sind Fuhrparkleiter mit fünf bis neun Fahrzeugen im Bestand häufiger bereit zwischen 20 bis 49 Euro zu zahlen. Bei großen Fuhrparks sind es überdurchschnittlich oft nur ein bis neun Euro für Pkw und Transporter und zehn bis 19 Euro für LKW als Kostenobergrenze pro Fahrzeug und Monat.
Laut Dataforce ist insgesamt mit einem weiteren Wachstum der Branche für das laufende Jahr zu rechnen. Über alle Größenklassen hinweg gaben knapp drei Prozent der Unternehmen an, die bislang keine Telematik-Systeme im Einsatz haben, ihre Fuhrparks 2018 mit entsprechenden Lösungen ausstatten zu wollen. Ein detailliertere Blick in die Größenklassen zeigt: vier Prozent der Flottenverantwortlichen im mittleren Größenklassensegment zwischen zehn bis 49 Fahrzeugen und über sieben Prozent der Fuhrparkleiter mit einer Verantwortung von mehr als 50 Fahrzeuge planen, künftig die Dienste eines Telematik-Anbieters in Anspruch zu nehmen. (dk)