Als Mazda vor knapp drei Jahren den CX-60 vorstellte, startete der japanische Autobauer mit seinem bis dato größtem SUV ein neues Kapitel seiner Firmengeschichte: die konsequente Ausrichtung auf Premium. Für dieses ambitioniertes Ziel spendierte man dem CX-60 unter anderem einen seidenweich laufenden Reihensechszylinder sowie eine völlig neue, „klassische“ Architektur, wie sie seit Jahrzehnten in großen Fahrzeugen von Mercedes und BMW zu finden ist.
Bei diesem Standard-Layout sitzt der Motor vorne in Längsrichtung und der Antrieb hinten, verbunden über eine Kardanwelle. Zugleich war der CX-60 Mazdas erstes Modell, bei dem ein Plug-in-Hybrid Einzug hielt.
Mazda CX-60 D254 AWD

Mazda CX-60: Viele Neukunden gewonnen
Doch wie kam die Premium-Strategie beim Kunden an? Würde er bei mehr Komfort, Qualität, Ausstattung und Leistung bereit sein, höhere Preise zu zahlen? Immerhin lässt sich ein CX-60 leicht auf über 60.000 Euro konfigurieren. Felix Gebhart, jedenfalls ist hochzufrieden. Der CX-60 hat viele Neukunden zur Marke gebracht. „Allein in Deutschland konnte Mazda seit Markteinführung im September 2022 rund 19.000 CX-60 absetzen“, so der Vertriebsdirektor Mazda Motors Deutschland. War es anfangs ausschließlich die Version Vierzylinder-Plug-in-Hybrid (weil nur diese angeboten wurde) entscheiden sich heute über 57 Prozent der Käufer für die Alternative Sechszylinder-Dieselmotor. Und diesen fast immer in Kombination mit Allradantrieb.
Um die Erfolgskurve des CX-60 nicht abfallen zu lassen, frischt Mazda sein Mittelklasse-SUV nun für dessen zweite Halbzeit ein wenig auf. Nötig hätte das nicht unbedingt getan, der CX-60 sieht mit seinem cleanen und harmonischen Design kein bisschen überholbedürftig aus. Auch antriebs- wie fahrwerksseitig gibt es nichts an dem japanischen Crossover-Fahrzeug zu mäkeln. Doch Modellpflegen nach drei bis vier Jahren, im Sprachgebrauch Facelifts genannt, gehören zum obligatorischen Standardrepertoire der meisten Autobauer.
Mazda CX-60: Diesel glänz mit Laufruhe und Bumms
Welche Änderungen haben Mazdas Techniker und Designer dem neuen CX-60 nun angedeihen lassen? Gedreht wurde an vielen Schrauben, basierend auf dem Feedback der Kunden. Alles mit dem Ziel, Komfort und Fahrspaß weiter zu verbessern. So erhielt das Fahrwerk diverse Modifikation, um mehr Fahrstabilität und Lenkpräzision in den Kurven zu erreichen. Zu merken ist davon bei einer ersten Probefahrt allerdings wenig, zumal schon der Vorgänger auf einem hohen Niveau agierte. Vermittelte er doch ein äußerst harmonisches und solides Fahrgefühl. Gleiches gilt für den neuen CX-60. Sein Abrollkomfort, das niedrige Geräuschniveau und die in Relation zur Größe gute Handlichkeit sind beeindruckend.
Das trifft ebenso auf den Sechszylinder-Reihenmotor zu. Der 3,3 Liter große und 200 PS – als Allradler sogar 254 PS – starke Diesel glänzt mit Laufruhe und Drehmoment und verleiht dem CX-60 eine angenehme Souveränität. Für die stressfreie Bewältigung langer Strecken ist der Skyactiv D genannte Mildhybrid-Selbstzünder in Verbindung mit seiner Achtgangautomatik somit immer noch eine der effizientesten Kombinationen aus niedrigem Verbrauch und kurzer Reisezeit.
Wer eher den sportlichen Kick benötigt oder auch gerne einmal rein elektrisch unterwegs sein möchte, dem sei der Plug-in-Hybrid empfohlen. Mit 48.890 Euro knapp 2.000 Euro günstiger als der Diesel bringt der e-Skyactiv PHEV nicht nur mehr Leistung (327 PS) auf die Straße, sondern kann im Bestfall auch gut 60 Kilometer als Stromer bewegt werden.
Mazda CX-60 Fahrbericht

Mazda CX-60: Neue Ausstattungslinien
Beiden gemeinsam ist ein Interieur, das die Premium-Bemühungen von Mazda einmal mehr unterstreicht. Die sehr gute Verarbeitung, feine Materialien und Oberflächen, darunter Ahornholz, Nappaleder und japanische Textilien sowie Chromakzente und viele sichtbare Nähte schaffen ein Ambiente, in dem man sich sofort wohlfühlt. Um hier noch eines draufzusetzen, erfand Mazda das „Driver Personalization System“. Eine Kamera misst den Abstand zu den Augen der Person hinter dem Lenkrad, um aus dessen Körpergröße (wird zuvor auf dem Display eingegeben) die optimale Sitzposition zu ermitteln. Automatisch angepasst werden danach Lenkrad, Spiegel und Head-up Display.
Neu zum Modelljahr 2025 sind nach Vorlage des Flaggschiffs CX-80 auch beim CX-60 die beiden Ausstattungslinien Homura Plus und Takumi Plus (Homura und Takumi gab es bereits) erhältlich. Vom Homura Plus erwartet Mazda 46 Prozent der Bestellungen, trotz der mindestens 62.800 Euro (plus 3.700 Euro gegenüber Homura), die für das Topmodell hingelegt werden müssen. Dafür ist dann aber die Ausstattung komplett, inklusive Panorama-Glasschiebedach und Bose-Soundsystem. Mazda verspricht einen Preisvorteil von 400 Euro, würde man die Homura-Version nehmen und dann die zusätzlichen Extras einzeln bestellen.
Kurzcharakteristik: