Schwacke rät der Branche, im aktuellen Abgas-Skandal Ruhe zu bewahren. Wie der Dienstleister am Freitag mitteilte, ist derzeit kein signifikanter Wertverlust bei Diesel-Pkw festzustellen. Um der dennoch spürbaren Verunsicherung in Handel und Wirtschaft zu begegnen, veröffentlicht Schwacke einen Restwertticker zur Lage.
"Es besteht kein Grund zur Panik. Bis heute sehen wir keine negativen Einflüsse auf den Restwertverlauf gebrauchter Diesel-Pkw außerhalb normaler Marktschwankungen", sagte Christoph Ruhland, Direktor Marketing & Presse bei Schwacke. Für eine abschließende Beurteilung, ob und wie weit sich die aktuellen Vorgänge auf die Restwertentwicklung von VW-Modellen sowie Diesel-Pkw generell auswirken, sei es noch zu früh. "Wir werden uns nicht an Spekulationen beteiligen, dazu wissen wir noch zu wenig."
Doch die Sorge ist groß – nicht nur bei privaten Haltern, sondern auch bei gewerblichen Marktteilnehmern, da rückläufige Restwerte von Diesel-Pkw bei größeren Fuhrparks entsprechend starke finanzielle Auswirkungen hätten. "Zu diesem Thema häuften sich in den vergangenen Tagen die Anfragen seitens Herstellern, Händlern, Leasinggesellschaften und Medien bei Schwacke", hieß es. "Schwacke rät dabei klar zur Besonnenheit."
Viele Details noch unbekannt
Für eine genaue Einschätzung fehlen den Experten zufolge derzeit viele marktrelevante Details, etwa die genaue Anzahl betroffener Marken und Modelle. Auch die Frage, ob zusätzlich andere Hersteller von zu hohen Abgaswerten betroffen sind und ob moderne Direkteinspritzer-Benzinmotoren ebenfalls unter diesen Verdacht geraten, spielt bei der künftigen Bewertung eine wichtige Rolle. Im Zuge der Diskussion über zu hohe Stickoxid-Werte rücken zudem wieder die Verbrauchswerte und damit der CO2-Ausstoß von Pkw zurück in den Fokus von Öffentlichkeit und Politik. Das bisherige Messverfahren des neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ) steht in der Kritik und könnte in diesem Zusammenhang nach dem Willen des EU-Parlaments vorzeitig durch den strengeren Prüfzyklus nach der "Worlwide Harmonized Light Duty Test Procedure" (WLTP) ersetzt werden.
Schwacke arbeitet als unabhängiger Marktbeobachter und analysiert alleine in Deutschland täglich mehr als 1,6 Millionen Datenpunkte aus dem Gebrauchtwagenmarkt. "Hier lässt sich bis heute kein negativer Trend bezüglich des Restwerts von Marken des Volkswagen-Konzerns speziell oder von Diesel-Pkw generell verzeichnen“, hieß es. "Die Gebrauchtwagenpreise sind von rund 30 Einzelfaktoren abhängig und reagieren sensibel auf Veränderungen."
Aktueller Restwertticker
Um den Marktteilnehmern ein wenig Verunsicherung zu nehmen, bietet Schwacke ab sofort die Möglichkeit, tagesaktuelle Preisnotierungen im Zusammenhang mit der VW-Affäre unter der Adresse www.schwackepro.de/aktuell kostenlos zu verfolgen. (se)
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