Die erfolgreichste Band des Landes ist ohne Zweifel a-ha. Das Trio um den charismatischen Frontmann Morten Harket verkaufte direkt mit dem Debüt-Album „Hunting High And Low“ (1985) weltweit zwölf Millionen Platten. Die erste Single „Take On Me“ ging über sieben Millionen Mal über die Ladentheken und erreichte in vielen Ländern Platz 1. Ein Karrierestart könnte schlechter sein. Die norwegischen Musiker gingen ab 2010 getrennte Wege, feierten allerdings fünf Jahre später zum 30jährigen Jubiläum des ersten Albums ihr Comeback und sind bis heute aktiv. Auf unserer Playlist findet gibt es nun den Titelsong des zweiten Albums „Scoundrel Days“.
Im Mai steht wieder der ESC an, der Eurovision Song Contest, früher bekannt als: Grand Prix d'Eurovision de la Chanson. Die Bilanz Norwegens ist fast ausgeglichen: Seit 1960 belegte das Land 32 Mal einen Platz schlechter als die Zehn, 24 Mal konnten die nordischen Musik-Acts Platz 10 oder besser erreichen. Drei Mal davon wurde der Contest gewonnen: Das Duo Bobbysocks ließ im Jahr 1985 die Konkurrenz hinter sich, zehn Jahre später siegte wiederum ein Duo, Secret Garden, und 2009 hieß der Sieger Alexander Rybak. Einen hervorragenden vierten Platz ersang sich 2013 Margaret Berger. Die norwegische Grammy-Gewinnerin begeisterte mit einem atemberaubenden Auftritt und präsentierte die Pop-Hymne: „I Feed You My Love“.
Drei Jahre später startete die damals erst 21-jährigen Agnete für Norwegen. Sie stammt aus Nesseby in Nordnorwegen, zwischen dem Atlantik und der Barentssee am Polarkreis gelegen. In der Gegend liegen die Temperaturen auch am Tag oft nur um den Gefrierpunkt. Agnete gehört zum indigenen Volk der Samen, die nicht nur eine eigene Sprache (Joik), sondern auch ein eigenes Parlament haben. Ihr Song „Icebreaker“ handelt vom Nordlicht, von Wirbelstürmen und gefrorenem Wasser. Leider scheiterte die sympathische Sängerin im Halbfinale – zur Überraschung der Experten.
Unser Musikautor Holger Spille begann seine Laufbahn Ende der 80er Jahre als Radio-Moderator und freier Journalist, arbeitete dann als Angestellter in verschiedenen Positionen bei BMG, SonyBMG und Sony Music und seit 2021 wieder als freier Journalist, unter anderem für die Musikmagazine Classic Rock, Good Times und Schall.