Im Jahr 2024 wurden in Deutschland rund 47,5 Millionen Reifen für Pkw, Transporter und Lkw verkauft. Das entspricht einem Anstieg von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) mitteilt. Besonders stark wuchs der Absatz von Ganzjahresreifen, deren Marktanteil von 33 Prozent auf 36 Prozent kletterte. Gleichzeitig ging der Anteil von Winterreifen leicht auf 38 Prozent zurück (Vorjahr: 38,5 Prozent). Sommerreifen verloren deutlicher und erreichten mit 26 Prozent einen niedrigeren Marktanteil als im Vorjahr (28,5 Prozent).
Der BRV nennt als Hauptgründe für diesen Trend die zunehmend milderen Winter sowie die durch Inflation bedingt schwindende Kaufkraft der Haushalte. Immer mehr Autofahrer setzen auf Ganzjahresreifen, um Kosten für saisonale Reifenwechsel zu vermeiden.
Reifen: Werkstätten statt Onlinehandel und Baumärkten
Auch im Vertrieb gibt es Veränderungen: Fachhandel und freie Werkstätten konnten ihren Marktanteil leicht auf 71,3 Prozent steigern. Damit verdrängen sie den Onlinehandel und Baumärkte zunehmend. Autohäuser und markengebundene Werkstätten behaupten mit knapp 20 Prozent ihren Anteil am Reifenmarkt.
Das sogenannte Consumer-Segment, das Pkw- und leichte Nutzfahrzeugreifen umfasst, dominiert mit 95 Prozent das Reifenersatzgeschäft. Der Anteil von Lkw-Reifen beträgt fünf Prozent. Marktsegmente wie Motorrad- oder Landwirtschaftsreifen werden vom BRV seit 2023 nicht mehr separat erfasst, da sie lediglich vier Prozent des Gesamtmarktes ausmachen.