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Opel Astra Hybrid: Warum sollte man genau diesen kaufen?

11.09.2024 10:44 Uhr | Lesezeit: 3 min
Der Opel Astra lässt sich nach wie vor behände ums Eck bewegen.
© Foto: Dani Heyne

Opel hat im Astra ein breites Antriebsportfolio und dennoch wenig zu bieten. Einen Diesel-, zwei Benzin-, zwei Plug-in-Hybrid- und zwei Elektromotoren gibt es bereits, jetzt kommt zusätzlich der 48-Volt-Hybrid mit derselben Leistung wie beim 1.2T. Für wen eigentlich?

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Der Opel Astra ist mittlerweile ein alter Bekannter. Nicht nur der Modellname, sondern im Speziellen auch der aktuelle Astra L, wie er intern genannt wird. Den Astra L als Sports Tourer – also Kombi – gibt es seit ziemlich genau zwei Jahren. Über die praktischen Vorzüge des in Rüsselsheim produzierten Hessen, braucht man kaum mehr Worte verlieren. Der Wagen ist gut verarbeitet, bietet Platz und kann für sämtliche "Anlässe" genutzt werden.


Opel Astra Hybrid (2024)

Opel Astra Sports Tourer mit 48-Volt-Hybrid Kurvenfahrt in Kreisverkehr Bildergalerie

Fein: Mit echtem Leder wird der Opel Astra edel

Wer möchte, peppt den Innenraum mit feinem Echtleder auf, bekommt wahnsinnig gute Sitze, eine Infotainment-Bedienung die in vielen Bereichen noch akzeptabel ist und eben ein Motorenportfolio, das in der Fülle an frühere Zeiten erinnert. Soll heißen: es gibt Auswahl. Jedoch sieht die Anno 2024 sehr anders aus als noch vor zehn Jahren beim Vor-Vorgänger, dem Astra (J). Dort hatten Kunden die Wahl zwischen 95, 110, 130, 165 und 195 PS bei den Dieselantrieben und eine Vielzahl an Getriebevarianten mit kurzer und langer Übersetzung sowie Sechsgang-Automatik. Bei den Benzinern konnte man zur selben Zeit zwischen 100, 120, 140, 170 und 200 PS wählen. Also zehn Motoren plus Getriebevarianten. Heute müssen sich Kunden stärker denn je über ihr Fahrprofil im Klaren sein und aus der Antriebsfülle, bestehend aus Elektro, Diesel, Plug-in-Hybrid, Benziner und Mild-Hybrid wählen. Das scheint zu gelingen, verkaufte Opel im ersten Halbjahr 2024 mit 25.093 Mal doch mehr Astra als vor zehn Jahren.

Zwei Bev und 2 Phev für den Opel Astra

Astra 2024 bedeutet: 110- und 130-PS-Benziner, 130-PS-Diesel, 180- und 225-PS-Plug-in-Hybrid sowie 136- und 156-PS-Elektroversion. Ganz neu: der 136-PS-Hybrid. Wobei das "Hybrid" eine kleine Mogelpackung ist, dazu später mehr. Trotz der Möglichkeiten "klagen" einige (Flotten-)Kunden über die karge Ausbeute bei den PS-Zahlen. Bieten die Konkurrenzmarken des Volkswagen-Konzerns beispielsweise den 2.0 TDI mit einer PS-Spreizung von 115 nach 150 PS an, haben Vielfahrer beim Astra keine Wahl und landen beim 1,5 Liter Diesel mit 130 PS.

Als Alternative meint Opel nun, den neuen 1.2-Turbo-48-Volt-Hybrid mit 136 PS ins Rennen schicken zu müssen – also PS-ähnlich. Das Interessante: Auf dem Papier gibt es die Leistungsstufe bereits. Der Astra 1.2 Turbo mit 130 PS, 230 Newtonmeter Drehmoment und Achtgang-Automatik sieht auf den ersten Blick sehr ähnlich aus. Direkt beim Anfahren spürt man jedoch, dass der Mildhybrid (das ist die korrekte Bezeichnung, oder eben 48-Volt-Hybrid) mehr Bumms hat. Es fehlt das Hochvolt-System im Astra Hybrid, was beim Fahren wenig auffällt. Ein kleiner Elektromotor, angeflanscht an den Verbrenner und motiviert vom Startergenerator spendet Extrakraft, solange der an den E-Antrieb gekoppelte Lithium-Ionen-Akku unter dem Fahrersitz Energie beinhaltet. 28 Extra-PS sind das zeitweise, die sich bei leerem Akku jedoch in Luft auflösen – wie bei allen Hybriden und allen Mildhybriden. Opel ist zumindest so fair und gibt keine utopische kumulierte Leistung an – also beispielsweise 136 + 28 PS = 164 PS, wie es Renault bei deren Vollhybriden machen. Die kommen so gerechnet auf 145 PS – aber eben nur mit vollem Akku. Ansonsten scheppert bei Renault ein 1,6-Liter-Sauger mit knapp 100 PS im Bug. Zurück zum Astra Hybrid: 0,89 Kilowattstunden des Lithium-Ionen-Akkus sind nutzbar. Und diese füllen sich im Schubbetrieb des Astra recht schnell wieder auf. Die Rekuperation ist deutlich spürbar und beim Loslassen des Gaspedals verzögert der 48-Volt-Astra deutlich – daran muss man sich gewöhnen.


Opel Astra Sports Tourer 1.2 T Hybrid

Preis ab 37.930 € (brutto)
R3/1.199 cm3 | 100 kW/136 PS
230 Nm ab 1.750 U/min
6-Gang-DKG
210 km/h | 9,3 s 
WLTP-Verbrauch 5,1 S | 115 g/km
Effizienz C
Maße 4.642 x 1.860 x 1.480 mm
Kofferabteil 597–1.634 Liter
Versicherung HK 16 | VK 20 | TK 19
Wartung 20.000/jährlich
Garantie 2 Jahre



Kräftiger Antritt im Astra Hybrid

Den Elektro-Punch spürt man und gefühlt fährt sich der Rüsselsheimer daher oft ziemlich bullig wie ein 150-PS-Modell, was aber von Opel nirgends kommuniziert wird, um damit den Unterschied zum klassischen 1.2T vielleicht deutlicher herauszustellen. Bei den reinen Fahrleistungen sprechen die Zahlen nur bedingt für den Hybrid, der rund 80 Kilogramm mehr auf die Waage bringt.

Interessanter wird es beim Blick auf die Verbrauchsdaten. Im kombinierten Betrieb und unter WLTP-Voraussetzungen spart der Hybrid im Vergleich zum Klassiker 0,8 Liter Benzin und soll bei 5,1 Litern landen und damit exakt so viel verbrauchen wie der 130-PS-Diesel in dem Messzyklus. Das ist die Theorie, aber auch in der Praxis wird sich das eine oder andere Tröpfchen Flüssigenergie sparen lassen. Denn der Verbrenner schaltet sich beim normalen Fahren tatsächlich häufig ab – sogar auf der Autobahn – und wer in der Stadt „rumsummt“, macht das oft einige Hundert Meter ohne Dreizylinderklang im Ohr, der sonst zwar nie nervt aber stets präsent ist.

Alles in allem also eine gute Lösung? Jein. Hat der Klassiker im Programm eine durchaus sauber agierende Achtgang-Automatik an Bord, spendierte Stellantis dem Hybrid nur noch ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Ist das ein Nachteil? Im Alltag sicherlich nicht, vom Gefühl her gibt einem eine sauber abgestimmte Wandlerautomatik aber immer das bessere. Ein Doppelkupplungsgetriebe ist in der Herstellung etwas günstiger als ein entsprechendes "Automatikgetriebe" und da schmerzt der Aufpreis des 1.2 T Hybrid zum 1.2 T schon. Wer hart rechnet, wird wohl an die 100.000-Kilometer-Marke fahren müssen, um den Mehrpreis zum 1.2T mit 130 PS herauszuholen. Um auf die Überschrift eine Antwort zu geben: Warum sollte man genau diesen Astra mit 48-Volt-Elektrifizierung kaufen? Einen wahren Grund dafür gibt es nicht. Es spricht aber auch wenig dagegen.

Foto von Patrick Dinger, Opel Markenchef für Deutschland im Gespräch
Patrick Dinger ist Markenchef von Opel in Deutschland und beantwortete Autoflotte fünf Fragen zum Astra.
© Foto: Dani Heyne

Fünf Fragen an Patrick Dinger, Opel Deutschland-Markenchef

Warum bietet Opel den Astra mit dem 1.2 Turbo (Automatik und Schaltgetriebe) und zusätzlich als identisch starken 1.2 T Hybrid an?

Weil die individuellen Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden oft differenzierter ausfallen, als man sich das im ersten Moment vorstellt. Der eine wählt den überragenden Antriebskomfort des Verbrenners mit Achtgang-Automatik, ein anderer die Hybridversion wegen ihrer intelligenten Kombination aus Dynamik und Effizienz. Oder auch aus Gründen der Nachhaltigkeit. Vielleicht ist der Kunde noch nicht komplett bereit für ein rein elektrisches Modell oder einen Plug-in-Hybriden und möchte einen ersten Schritt in die E-Mobilität gehen. Und: Dann gibt es auch noch Käufer, die eine Alternative zum Diesel suchen oder solche Kunden, die einen betont aktiven Fahrstil präferieren. Letztere werden wahrscheinlich mit dem Handschalter glücklich, der auch die preisgünstigste Variante ist.

Für wen ist der Hybrid erste Wahl? 1.200 Euro Mehrpreis rechnen sich erst nach knapp 100.000 Kilometern.

Neben den erwähnten Unterschieden sind die ‚Total Cost of Ownership‘ natürlich ein weiterer Treiber. Auch die Kfz-Steuer bietet bei der 48-Volt-Hybridvariante ja beispielsweise Vorteile. Kaufentscheidend sind im Großkunden- und Flottengeschäft aber nicht ausschließlich Preis oder Preisdifferenzen – erst recht nicht, wenn diese relativ gering ausfallen wie in diesem Fall. Gerade die genannten Ansprüche der Kunden beziehungsweise Dienstwagenfahrer spielen hier eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Bleiben Inspektionsintervall und -kosten identisch mit denen des 130-PS-Turbo?

Inspektionsintervalle und Wartungskosten sind identisch (1 Jahr/20.000 km).

Opel ist im Flottenmarkt stabil bei 6,5 Prozent Marktanteil (bis einschließlich Juli). Der Astra verkauft sich pro Monat rund 1.700 Mal und ist meist in den Top 10 zu finden. Was macht ihn aus Ihrer Sicht zum idealen Firmenwagen?

Ich bin davon überzeugt, dass Ihre Leser das genauso sehen wie ich: Es ist die Summe aller Eigenschaften – die Ausgewogenheit aus Qualität, Funktionalität, aus technologischer Reife, Wirtschaftlichkeit und Performance. Nicht zu vergessen – das vermerken unsere Großkundenbetreuer immer wieder – ist es das ausdrucksstarke, dynamische Design, mit dem man einfach gut ‚gekleidet‘ vorfährt. Übrigens: Wir konnten im August mit dem Astra sogar die Spitzenposition im Kompaktwagensegment übernehmen.



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