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Fahrbericht i30 Turbo: Hyundai lässt Muskeln spielen

26.05.2015 07:37 Uhr
Hyundai i30 Turbo
Längst steht der Hyundai i30 auf dem Golf-Platz mit vorn in der ersten Reihe. Nur bei Lust und Leidenschaft musste der Konkurrent aus Korea bislang passen.
© Foto: Hyundai

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Von Benjamin Bessinger/SP-X

Hyundai lässt die Muskeln spielen. Denn nachdem die Koreaner ihren i30 in der Kompaktklasse mit unermüdlichem Fleiß, piekfeiner Qualität und jeder Menge solider Technik in die erste Reihe gespielt haben, wollen sie jetzt neben der Vernunft auch das Vergnügen bedienen: "Wenn uns etwas fehlt, dann die Emotionen und der Esprit", hat Deutschland-Chef Markus Schrick erkannt und hofft deshalb auf den neuen i30 Turbo, der den Golf GTI ins Visier nehmen soll: 186 PS stark kommt er in diesen Tagen zu den Händlern.

Ähnlich wie das bis zu 230 PS starke Vorbild aus Wolfsburg pflegt auch der koreanische Kraftmeier dabei einen vergleichsweise dezenten Auftritt: Man muss schon ziemlich genau hinschauen, wenn man den Bodybuilder an der rote Lippe unter dem Chromring um den Kühler, den schmucken 18-Zöllern und die beiden reichlich pubertären Endrohren erkennen will. Innen sieht das übrigens nicht viel anders aus: Ein roter Ring um den Startknopf, die rote Plakette im Schaltknauf, feurige Zierstreifen in den etwas tiefer ausgeschnittenen Sitzen, farbige Nähte im Lenkrad und ein schwarzer Stoff am Himmel – fertig ist das Sportmodell.

Macht nichts, dafür waren die Koreaner unter dem Blech umso gründlicher. Denn statt bislang 135 PS leistet der 1,6 Liter-Motor mit Hilfe des Turbos jetzt 186 PS und wuchtet bis zu 265 Nm auf die breiten Vorderräder. Dazu gibt es ein strammer abgestimmtes Fahrwerk und eine direktere Lenkung, der man die Abstimmung auf der Nordschleife durchaus anmerken kann. Zwar ist der i30 damit spürbar sportlicher, wirkt aufgeweckter und ein bisschen aufgeregter. Und mit einem Sprintwert von 8,0 Sekunden und bei Vollgas 219 km/h fährt man in der Golf-Klasse ein gutes Stück nach vorn.

Späte Kraftentfaltung

Doch so richtig heiß um Herz wird einem auch beim Turbo nicht. Dafür klingt der Motor noch zu kühl und entfaltet seine Kraft viel zu spät und zu kalkuliert. Für quietschende Reifen muss man sich beim Anfahren schon ganz schön anstrengen. Selbst auf kurvigen Kursen lässt sich der i30 nur mit viel Übermut ESP aus der Reserve locken. Und warum es den Motor im Veloster mit, im i30 aber nur ohne Doppelkupplung gibt, das muss man nicht verstehen. Breitensport geht irgendwie anders.

Dabei mangelt es dem i30 Turbo nicht an Ambitionen. Das konnte man gerade erst am letzten Wochenende wieder erleben. Denn noch bevor der i30 Turbo zu den Händlern kommt, musste er sich bei einer ausgewählt harten Prüfung bewähren – als Dienstwagen von Deutschlandchef Schrick beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife.

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