Volvo streicht seine Plug-in-Hybrid-Diesel. In der für 2018 erwarteten nächsten Generation der Mittelklassemodelle V60 und S60 wird die Spritspartechnik laut einem Bericht von "Auto Motor und Sport" nicht mehr angeboten. Grund ist offenbar eine zu geringe Nachfrage; in Deutschland gab es 2015 gerade einmal knapp 400 Neuzulassungen. Stattdessen wollen sich die Schweden bei Plug-in-Hybriden auf die Kombination von Elektro- und Ottomotoren konzentrieren. Ein entsprechendes Modell hat die Marke mit dem SUV XC90 T8 Twin Engine bereits im Programm.
Volvo setzte 2012 mit dem V60 Plug-in-Hybrid neue Spritsparmaßstäbe. Die Kombination aus einem 158 kW / 215 PS starken Fünfzylinderdiesel und einem Elektromotor mit 50 kW / 68 PS verbraucht offiziell nur 1,8 Liter auf 100 Kilometern und stößt 48 Gramm CO2 aus. Mit rund 50.000 Euro netto ist der an der Steckdose betankbare Mittelklassekombi allerdings über 8.000 Euro teurer als das vergleichbare konventionelle Modell.
Generell scheint der Diesel-Hybrid – ob als Plug-in-Modell oder ohne Steckdosenanschluss – in einer Sackgasse angekommen zu sein. Denn er verbindet nicht nur die Effizienzvorteile beider Antriebe, sondern auch die hohen Kosten. Künftig werden die strengeren Emissionsvorgaben zudem wohl für weiter steigenden technischen und finanziellen Aufwand bei der Abgasreinigung sorgen. Wettbewerber Mercedes hat aus diesem Grund bereits 2015 seine Diesel-Hybridversion der E-Klasse vom europäischen Markt genommen. Aktuell hält zumindest der PSA-Konzern noch an der Verbindung von E-Motor und Selbstzünder fest; der Antrieb ist in Modellen wie dem Peugeot 508 oder dem Citroën DS5 zu haben. (sp-x)