Die Zahl der Wildunfälle in Deutschland ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Im vergangenen Jahr erhielten die Kfz-Versicherer rund 264.000 Schadensmeldungen, 1.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Rein rechnerisch kommt es damit täglich 720 Mal zu Kollisionen von Kraftfahrzeugen mit Rehen, Hirschen oder Wildschweinen, wie der Versicherungsverband GDV mitteilt. Im Schnitt entstand bei jedem Wildunfall ein Schaden von 2.580 Euro, insgesamt zahlten die Assekuranzen rund 682 Millionen Euro (Vorjahr: 653 Millionen Euro).
Die Gefahr eines Wildunfalls ist besonders in der Dämmerung am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern hoch. Autofahrer sollten die Geschwindigkeit verringern und vorausschauend fahren. Taucht ein Tier auf der Fahrbahn oder am Straßenrand auf, empfiehlt es sich, das Fernlicht abzublenden und zu hupen. Fernlicht verwirrt die Tiere, sie verlieren die Orientierung und laufen oft instinktiv auf die Lichtquelle zu.
Teilkasko springt ein
Ist ein Zusammenstoß nicht mehr zu vermeiden, sollte man gar nicht erst versuchen auszuweichen, dann besteht die Gefahr, mit dem Gegenverkehr zu kollidieren oder im Straßengraben zu landen. Für eine schnelle Schadenbearbeitung ist vor allem die Wildbescheinigung des Försters oder Jagdpächters wichtig; hilfreich sind außerdem Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug.
Für Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch Haarwild wie Rehe und Wildschweine verursacht werden, kommt die Teilkaskoversicherung auf. Einige Anbieter haben ihren Schutz zusätzlich auf Unfälle mit bestimmten weiteren oder auch sämtlichen Tieren ausgeweitet. Wer eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat, wird ebenfalls entschädigt. Auf den Schadenfreiheitsrabatt hat ein Wildschaden keinen Einfluss. (SP-X)