Die Überwachungssysteme aktueller Autos erkennen, wenn der Fahrer müde wird. Künftig sollen sie auch merken, wenn er alkoholisiert ist. Das israelische Unternehmen CorrActions hat nun eine Software vorgestellt, die anhand von Mikrobewegungen der Muskeln die Blutalkoholkonzentration erkennen soll. Dafür werden bereits vorhandene Sensoren wie die Bewegungserkennung des Lenkrads genutzt, eine Innenraum-Kamera ist nicht nötig. Die Entwickler werben mit einer hohen Trefferquote im Bereich von 90 Prozent, falsch positive Diagnosen soll es nie geben.
Die KI-Software überwacht den kognitiven Abbau in Echtzeit und kann laut Entwickler nicht umgangen werden. Damit soll sie künftige regulatorische Anforderungen an Fahrerüberwachungssysteme erfüllen. Aktuell schreibt die EU für alle Neuwagen die Vorrüstung einer Alkohol-Wegfahrsperre vor. Die tatsächliche Funktion muss nicht an Bord sein. Ab 2026 zählt eine Trunkenheitserkennung allerdings zu den Testkriterien bei der privaten Sicherheitsorganisation Euro-NCAP, die die begehrten Crash-Test-Sterne vergibt. Die Ausstattung mit der Alkohol-Detektion bleibt allerdings freiwillig, eine gesetzliche Verpflichtung gibt es nicht.