Acht Automarken in einem Konzern optimal zusammenspielen zu lassen, ist eine Herausforderung. Bei Stellantis wächst diese bald sogar noch, wenn eine neunte Marke hinzukommt. Darüber und über die Gesamtsituation der Gruppe hierzulande, sprachen wir mit Stellantis-Deutschland-Chef Lars Bialkowski.
Wie bewerten Sie das abgelaufene Jahr?
Für die noch junge deutsche Stellantis-Vertriebsorganisation war 2023 ein sehr spannendes Jahr. Und vor allem in der zweiten Jahreshälfte auch ein gutes: Nachdem wir unter anderem neue, markenübergreifende Leasing- und Finanzierungsgesellschaften aufgebaut hatten, haben die Verkäufe bei allen acht Marken richtig an Fahrt aufgenommen.
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Das Gesamtjahr haben wir mit mehr als 390.000 Neuzulassungen abgeschlossen, was einen spürbaren Zuwachs gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Darüber hinaus freut uns besonders, dass Stellantis der zweitgrößte E-Auto-Anbieter war. Und auch der erste Platz des Opel Corsa in der Kleinwagen-Bestsellerliste ist ein toller Erfolg. Und im Geschäft der leichten Nutzfahrzeuge haben wir seit September ebenfalls die Marktführerschaft inne.
Opel Frontera
BildergalerieLancia Ypsilon (2024) - Preview
BildergalerieWas erwarten Sie für 2024?
Wir wollen das Tempo aus der zweiten Jahreshälfte beibehalten. Nicht zuletzt bei der E-Mobilität, die in unserem Strategieplan "Dare Forward 2023" als zentraler Zukunftspfeiler definiert ist. Auch wenn der Markt durch das vorgezogene Ende des Umweltbonus schwieriger geworden ist, bekennen wir uns weiterhin voll zum E-Auto. Dabei ist für uns der Citroën e-C3 ein entscheidender Baustein. Mit einem Preis von 23.300 Euro wird er auch Kunden ansprechen, die bisher noch kein E-Auto im Blick gehabt haben. Aktuell haben wir in Europa bereits mehr als 10.000 Vorbestellungen, von denen ein bedeutender Teil aus Deutschland kommt. Eine Besonderheit für Stellantis insgesamt ist auch die Rückkehr von Lancia. Mit dem neuen Ypsilon debütiert in Kürze das erste neue Modell seit mehr als einem Jahrzehnt. Wir wollen die Marke langfristig aufbauen, beginnen zunächst mit 25 Standorten in Deutschland.
Citroën e-C3
BildergalerieEin wichtiges Projekt ist auch die Einführung des Agenturmodells im Vertrieb. Wie geht es damit voran?
Wir haben unsere ursprüngliche Strategie den Gegebenheiten angepasst und werden das Agenturmodell in Europa nicht wie zunächst vorgesehen schrittweise bei den einzelnen Marken einführen, sondern 2025 für die ganze Stellantis-Gruppe in Deutschland starten. Dabei können wir auf die Erfahrungen bauen, die wir in den Benelux-Staaten und in Österreich gesammelt haben, wo das so genannte "New Retailer Model" bereits etabliert ist. Wichtig ist dabei vor allem, dass IT und Infrastruktur sauber funktionieren.