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Ladesäulen: Örtliche Stromversorger profitieren von Quasi-Monopol

11.10.2022 16:04 Uhr | Lesezeit: 3 min
Öffentliche Ladesäule in München.
© Foto: SWM/Steffen Leiprecht

Bis zu 90 Prozent der Ladepunkte sind in mancher Stadt in der Hand eines Anbieters; das hat nun eine Untersuchung des Energieversorgers Lichtblick ergeben.

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Die Monopole auf dem deutschen Fahrstrommarkt verfestigen sich. Wie eine Untersuchung des Energieversorgers Lichtblick ergibt, konnten einige Anbieter ihre Vormachtstellung gegenüber dem Vorjahr weiter ausbauen. So haben betreiben Konzerne und Stadtwerke in bestimmten Regionen über 60, zum Teil über 80 Prozent aller entgeltlichen Normalladeeinrichtungen. Insgesamt wurden über 3.300 Betreiber mit 46.956 Normalladepunkten und 8.870 Schnellladepunkte ausgewertet. Die Analyse erfolgt bereits zum dritten Mal.


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Lichtblick: "Kein Wettbewerb unter den Ladesäulen"

In Hannover etwa entfallen der Studie zufolge knapp 90 Prozent aller Ladepunkte auf den kommunalen Energieversorger Enercity. In Köln hält Rheinenergie 88 Prozent des Markts, in München kommen die örtlichen Stadtwerke auf 85 Prozent, Hamburg auf 83 Prozent. "Die Analyse zeigt erneut, dass sich kein Wettbewerb unter den Ladesäulen einstellt, sondern weiterhin lokale Anbieter den Markt beherrschen", erklärt Markus Adam, Chefjurist von LichtBlick.

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Lichtblick kritisiert die Entwicklung und warnt vor Wettbewerbsverzerrung und überhöhten Preisen. Vor allem Fremdkunden ohne Vertrag würden mit hohen Tarifen den Ladestrom für Stammkunden quersubventionieren. Die regionalen Stromversorger profitieren Lichtblick zufolge von der engen Zusammenarbeit mit den Stromnetzbetreibern, die in der Regel Tochter- oder Schwesterunternehmen sind.

Das Hamburger Unternehmen schlägt als Alternative zum derzeitigen System ein sogenanntes Durchleitungsmodell vor. Kunden könnten dann den Strom überall von ihrem jeweiligen Vertrags-Anbieter beziehen. Unabhängig davon, wer die Infrastruktur betreibt. "Die Monopolsituation in der öffentlichen Ladeinfrastruktur erfordert ein neues Marktdesign, das Drittanbietern einen diskriminierungsfreien Zugang zur Ladesäule gegen ein angemessenes Entgelt ermöglicht", so Adam weiter.

Auch Lichtblick selbst würde möglicherweise von einer solchen Regelung profitieren. Gegner argumentieren mit den hohen Investitionen beim Bau von Ladestationen und den langen Zeiträumen für eine Amortisierung.

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