Die IG Metall und der Autoverband VDA haben von der Politik zusätzliche Impulse für den Absatz von Elektroautos gefordert. Sonst sei das Ziel der Bundesregierung nicht erreichbar, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen. Notwendig seien unter anderem steuerliche Anreize, die den Markthochlauf unterstützen, sagte der IG Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel am Montag auf der IAA in Frankfurt.
Gleichzeitig müsse die Ladeinfrastruktur wachsen: "Wir fordern daher ein Sofortprogramm für 10.000 Ladesäulen - der Staat und die private Wirtschaft sollen dafür jeweils 50 Millionen Euro investieren." Auch eine öffentliche Beschaffungsinitiative könne den Markt antreiben.
Gewerkschaft und Industrie seien sich einig, dass Deutschland der führende Anbieter und ein wichtiger Markt für Elektroautos werden könne. "Auf der IAA präsentieren die deutschen Hersteller 22 E-Auto-Modelle, die zur Zeit im Angebot sind. Bis Ende des Jahres werden es 29 sein", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann.
Die deutsche Industrie habe dafür mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Um die starke Position auszubauen, müssten diese Investitionen aber verstetigt werden, betonten Wissmann und Wetzel: "Öffentliche Mittel können dabei eine Hebelwirkung entfalten."
Aus Sicht des VDA führt langfristig kein Weg an den Stromern vorbei. Noch sind E-Autos auf deutschen Straßen aber selten: In den ersten acht Monaten 2015 wurden nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes 6 456 Elektro-Autos neu zugelassen. Ihr Anteil an allen Neuzulassungen lag im August aber - trotz eines Absatzanstiegs um 61 Prozent zum Vorjahr - bei gerade einmal 0,4 Prozent. (dpa)