Nach VW und BMW zeigt auch die Opel-Herstellerbank GMAC Interesse am staatlichen Rettungspaket. "Wir prüfen ernsthaft die Teilnahme am so genannten Staatsfonds Finanzmarktstabilisierung", erklärte eine Sprecherin gegenüber AUTOHAUS Online. Wann eine Entscheidung fallen werde, sei noch nicht absehbar. Noch am Montag hatte es geheißen, dass Opel die Finanzhilfen in Deutschland nicht in Anspruch nehmen werde, da alle Finanzierungen über General Motors und die GMAC Bank in den USA abgewickelt würden. Zu etwaigen Schwierigkeiten der Muttergesellschaften wollte die Sprecherin keine Angaben machen. Klaus Bentz, Sprecher des Arbeitskreises der Autobanken und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Fiat Bank, hält die auf dem deutschen und europäischen Markt agierenden Autobanken durch die weltweite Finanzkrise "nicht existenziell gefährdet". Das Autobanken-Geschäft sei ein "solides Geschäftsmodell, das jedoch unter den Auswirkungen der Krise mitleide", sagte Bentz diesem Online-Dienst. Durch den immensen Vertrauensverlust untereinander sei die Kreditvergabe unter den Banken fast zum Erliegen gekommen. "Die Geldbeschaffung ist jetzt deutlich teurer. Darunter leiden die Margen." Die Situation insgesamt sei aber "beherrschbar und steuerbar". Wie schwierig und teuer die Refinanzierung mittlerweile für die Autobanken geworden ist, zeigt auch der Ausstieg von GMAC aus dem Auto-Kreditneugeschäft mit Endkunden in Tschechien, Finnland, Griechenland, Norwegen, Portugal, Slowakei und Spanien zum 1. November. Diese Option komme für Deutschland aber nicht in Frage, hieß es aus Rüsselsheim. Fokus auf Neuwagengeschäft Der GMAC-Sprecherin zufolge kam es wegen der Krise auf den weltweiten Kapitalmärkten zuletzt auch zu "Preisadaptionen", die an den Kfz-Handel weitergegeben werden mussten. Diese betrafen eine Erhöhung des Basiszinssatzes um 1,5 Prozent sowie die schlechteren Konditionen für die Absatz- und Lagerfinanzierung für Gebrauchtwagen. Die Bank wolle sich künftig verstärkt auf das Neuwagengeschäft konzentrieren, begründete die Sprecherin die Schritte.
Finanzkrise: Immer mehr funken S.O.S.
