Lange Standzeiten bei Händlern, fallende Restwerte, niedrige Gebrauchtwagenpreise – die Diskussion um Diesel-Fahrverbote hat den Markt gehörig durchgeschüttelt. Nach dem für Stuttgart beschlossenen Diesel-Fahrverbot ab 2019 rechnen Experten aber nicht damit, dass ein neuer Preissturz folgt. "Nachdem, was wir bisher wissen, wird es keinen weiteren Abschwung geben", sagte Bernd Reich von der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) am Donnerstag.
Das "Dieselbarometer" der DAT zeigte den Angaben zufolge schon vor zwei Monaten eine gewisse Beruhigung. Laut Umfrage hatten im Mai 28 Prozent der Dieselfahrer den Wunsch, sich schnellstmöglich vom eigenen Fahrzeug zu trennen – im August 2017 waren dies noch 36 Prozent. Die Mehrheit fährt den eigenen Diesel stattdessen weiter.
Allerdings hat dem "Dieselbarometer" zufolge etwa jeder Dritte wegen der anhaltenden Diskussion seinen geplanten Fahrzeugkauf verschoben. Diesel-Gebrauchtwagen haben entsprechend hohe Standtage – 106 Tage stehen sie im Schnitt bei den Händlern.
Maßgeblich sei vor allem, wo der Dieselfahrer wohnt. "Es gibt einen großen Unterschied zwischen Stadt und Land", sagte Reich. "Für viele Menschen, die auf dem Land wohnen, ist es ja unter Umständen völlig uninteressant, mit dem Auto nach Stuttgart zu fahren." Gleichzeitig lohne sich der Diesel auf dem Land. (dpa)