Der Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) wiederholt seine Vorschläge, dass die Hersteller die manipulierten Dieselfahrzeuge auf eigene Kosten samt einem finanziellen Ausgleich für eingeschränkte Mobilität oder Arbeitsausfällen von E5 auf E6 nachrüsten sollten. Das könne technisch die Probleme beseitigen. Darüber hinaus wäre eine pauschale Ausgleichszahlung als Schadenersatz angemessen, sagte der BVF-Vorsitzende Marc-Oliver Prinzing am Donnerstag in einer Mitteilung.
Restwerte entwickeln sich nach unten
Der Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften VMFhatte jüngst in seinem Restwertindex für November gemeldet, dass die Restwerte von Leasingrückläufern sich deutlich nach unten entwickeln (wir berichteten). Auslöser sind – wenig überraschend – vor allem die von der Dieselaffäre betroffene Fahrzeuge. Prinzing erklärte dazu: "Jetzt heißt es nicht mehr entspannt abwarten, die Zahlen liegen auf dem Tisch." Es sei gut, dass die Realität nun wahrgenommen werde.
Für Fuhrparks heißt das in Konsequenz, dass in Zusammenarbeit mit Finanzierungs- und Leasinggesellschaften notgedrungen darauf geachtet und gefordert werden sollte, kalkulatorisch zu reagieren. "Dies kann durch eine vorsichtigere Herangehensweise bei der Restwertkalkulation auch bei neuen Verträgen geschehen und durch Berücksichtigung auszugleichender Defizite, die z.B. bei Euro-5 entstehen", so Prinzing weiter. Leasinggesellschaften seien genauso betroffen und sollten auch in ihrer Verhandlungsposition als Großkunden der Hersteller dafür eintreten, dass Fuhrparkbetreiber nicht auf Nachteilen aus dem Dieselskandal sitzen bleiben.
Dem Verband zufolge zahlen unter dem Strich Fuhrparks in Deutschland die Rechnung für die Abgas-Manipulationen der Autobauer. "Die starke Position der Autoindustrie in Deutschland führte auch leider dazu, dass die Hersteller durch die freundliche politische Behandlung bisher geschont und nicht wirklich zur Verantwortung gezogen wurden", unterstrich Prinzing. Der Fuhrparkverband befürchtet, dass dies auch bei der künftigen Bundesregierung so bleibe. (red)