Die Hardware-Nachrüstung von Dieselautos mit Euro 5-Norm kann weiter Fahrt aufnehmen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat in dieser Woche der Baumot Group die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für ihre BNOx-Systeme zur Minderung des Stickoxid-Ausstoßes von Daimler-Fahrzeugen erteilt. Nach Unternehmensangaben umfasst die Freigabe Nachrüstsysteme für über 50 Modelle, darunter A-, B-, C- und E-Klasse sowie der GLK.
Der Filterspezialist Baumot darf bereits mehr als 60 Fahrzeugmodelle des VW-Konzerns mit seiner Technik ausstatten. Zusammen habe man nun die Erlaubnis, rund 25 Prozent des Euro 5 Dieselbestands in Deutschland umzurüsten, erklärte Vorstandsmitglied Stefan Beinkämpen einer Mitteilung zufolge. "Das entspricht ca. 1,5 Millionen Fahrzeugen." Die ersten Systeme für Daimler würden "in wenigen Wochen" zur Verfügung stehen.
Für VW-Fahrzeuge werden die BNOx-Systeme gerade ausgeliefert. Der Einbau startet laut Beinkämpen aktuell in verschiedenen Werkstätten in Nordrhein-Westfalen. Im Laufe des vierten Quartals wolle Baumot die Stückzahlen schrittweise erhöhen, hieß es. Wie berichtet, setzt Baumot beim Vertrieb auf die Vertriebspartner sowie eine freie Werkstattkette. In NRW ist beispielsweise die Autohausgruppe Hülpert im Boot. Weitere Kooperationen sollen in Kürze bekannt gegeben werden.
Wie VW will auch Daimler die Pkw-Nachrüstung in den 2017 definierten Schwerpunktregionen (sog. "Intensivstädte" und angrenzende Landkreise) bezuschussen. Bis zu 3.000 Euro (brutto) je Fahrzeug soll es geben, Kunden können die Subvention beim Hersteller im Internet beantragen.
Bereits im Sommer hatten der Technologie-Entwickler Dr Pley und der Autozulieferer Bosal, der die Produktion und den Vertrieb der Systeme übernimmt, die ersten ABE für Diesel-Pkw von Mercedes und Volvo erhalten (wir berichteten). Anfang Oktober erhielt Dr Pley auch die Freigabe für verschiedene BMW-Modelle (320d, 520d, X1 18d/20d und X3 20d). Weitere Informationen gibt es auf der Website des KBA. (rp)