_ Die Herausforderungen für Fuhrparkbetreiber sind vielschichtig und werden zahlreicher. Jüngst treiben sie der Dieselskandal und die Diskussionen um drohende Fahrverbote in Innenstädten zur Verbesserung der Luftqualität um. Sorgen, die auch die Anbieter für Fuhrparkmanagement zu spüren bekommen. "Wer seine Service- und Funktionsfahrzeuge auf 48 oder 60 Monate fix abschließt, kann heute nicht sagen, ob er mit diesen in 36 Monaten noch seine städtischen Kunden überhaupt bedienen darf. Hier haben Kunden ein finanzielles und unternehmerisches Risiko", sagt Bernd Hanisch, Direktor Operations bei Ari Fleet Germany.
Neben den klassischen Servicemodulen bieten die externen Flottenmanager also auch zunehmend komplexe Beratungsleistungen an und zeigen ihren Kunden Lösungen auf, wie sie ihre Leasingkontrakte flexibel gestalten, damit die Fahrzeuge ohne finanzielle Einbußen getauscht werden können.
Hilfe bei der Mobilitäts-Policy
Die von einigen Anbietern prognostizierte Verschmelzung von Travel- und Fleetmanagement zu einem multimodalen Mobilitätsmanagement wird den Gesprächsbedarf auf Kundenseite zusätzlich erhöhen. Schon heute unterstützen sie Fuhrparkbetreiber jenseits des klassischen Dienstwagengeschäfts, die Firmen-Mobilität um andere Verkehrsmittel zu erweitern. Dazu gehört dann ebenso, das dafür nötige Regelwerk, die Mobilitäts-Policy, zu schaffen.
Auch Vinzenz Pflanz, Geschäftsführer der Sixt Mobility Consulting, geht davon aus, dass Fuhrpark- und Reisemanagement auf Dauer zusammenwachsen werden. Operativ seien sie heute noch voneinander getrennt, jedoch schon häufig aus einer Hand geleitet, so seine Erfahrung. "Die Bereiche Fuhrparkund Reisemanagement dürften in zehn bis 15 Jahren vollständig elektronisch und vernetzt sein", glaubt er ferner. Auf diese Trends müssen sich die Anbieter vorbereiten.
Externe Fuhrparkmanager werden gern konsultiert, wenn der Druck auf die Kosten steigt und somit das Bedürfnis, diese transparent darzustellen und Einsparpotenziale zu generieren. "Im Wesentlichen kommen beim Outsourcing von Fuhrparkmanagementprozessen zwei Dinge zusammen", umreißt Knut Krösche, Sprecher der Geschäftsführung von Carmobility, die Gründe, warum Fuhrparkbetreiber externe Manager beauftragen. "Zum einen wollen viele Fuhrparkmanager sich stärker auf ihr eigentliches Kerngeschäft konzentrieren." Damit einher gehe die Fokussierung auf das eher strategische und taktische Managen einer Fahrzeugflotte. Die administrativen und prozessualen Aufgaben würden dann an eine Fuhrparkmanagementgesellschaft ausgelagert."Zum anderen fehlt es vielen Betrieben häufig am prozessualen und technischen Know-how, um einen Fuhrpark effizient zu managen", so Krösche weiter. Auch IT-Tools seien oft nicht in ausreichendem Maße vorhanden und die internen Ressourcen teilweise zu begrenzt, um den eigenen Fahrern ein adäquates Servicelevel bieten zu können. Je komplexer und vielschichtiger die zu bewältigenden Aufgaben, desto mehr muss auch IT-seitig abgebildet werden können.
"Fuhrparkmanagement wird immer professioneller - der moderne Fuhrparkmanager verwaltet nicht nur Fahrzeuge, sondern er wird zum externen Controller", sagt Thomas Mitsch, Geschäftsführer von Coralix. Zudem würden Kunden immer anspruchsvoller und wollten den externen Fuhrparkmanager mit den internen IT-Systemen vernetzen."Bei der Wahl des Fuhrparkmanagers ist nicht nur fachliches Wissen ausschlaggebend, sondern zunehmend auch die Leistungsfähigkeit der verwendeten Fuhrpark-Software-Technologie von großer Bedeutung", beobachtet Mitsch.
Gedanken zu E-Mobilität
Auch wenn Elektrofahrzeuge im Bestand der Fuhrparkbetreiber noch keine nennenswerte Größe erreichen, machen sie sich über die Anschaffung dennoch Gedanken. Ansprechpartner kann auch hier der externe Fuhrparkmanager sein. So berichtet Christof Malte Lapp, Director Business Development bei DFO - Die Fuhrpark-Optimierer , dass ihn die Frage, was eine Wallbox koste, fast täglich erreiche. Noch im Vorjahr sei ihm diese nur etwa einmal im Quartal gestellt worden.
Die Kontaktangaben aller in der Marktübersicht gelisteten Anbieter finden Sie im E-Paper der Autoflotte zum Download unter digital.autoflotte.de
- Ausgabe 10/2017 Seite 70 (93.3 KB, PDF)