_ Bereits im vergangenen Jahr spielten die Kombikarten der Mineralölanbieter und Tankstellenverbünde eine wesentliche Rolle im Marktgeschehen. Nicht dass diese bereits die Masse ausmachen würden. Eher ist es wie mit den Stromern selbst - E-Fahrzeuge und Abrechnungskarten für Tank- und Ladesäule fristen noch ein gewisses Schattendasein, werden aber intensiv beobachtet. Dennoch haben einige Tank- und Servicekartenanbieter die Möglichkeiten, einen Ladepunkt anzufahren, massiv erhöht, indem sie ihr Netz enger knüpfen, wie die Übersicht rechts (Tabelle "Stationen I Alternative Kraftstoffe und Ladepunkte") zeigt.
Wandel in der Flotte
Hierunter fällt auch Shell. Der niederländisch-britische Energieriese betreibt hierzulande neben den gut 5.000 eigenen und fremden Akzeptanzstellen ebenso viele Ladepunkte. Damit reagiert man auf den Wandel der Mobilitätsbedürfnisse, wie Rainer Klöpfer, Geschäftsführer Euroshell Deutschland, feststellt: "Bei der Umstellung der Flotte auf moderne Antriebstechnologien ist neben den Anschaffungskosten die Ladeinfrastruktur ein wichtiges Entscheidungskriterium. Shell erkennt diese Herausforderung und bietet neben effizienten Kraftstoffen sowie einem nachhaltigen Gas- und Wasserstoffangebot nun auch Zugriff auf eines der größten Netze zum Strombezug. Damit haben unsere Kunden unterwegs Zugriff auf viele Ladestationen, inklusive umfangreicher Serviceleistungen."
Einen Wandel sieht Konkurrent Aral indes nicht nur bei den Antriebskonzepten. Gerade die Internationalisierung des Fuhrparkmanagements von multinationalen oder globalen Flotten setze sich weiter fort, heißt es aus Bochum. Dabei bestehe Bedarf nach Prozessen, die über Landesgrenzen hinweg vereinheitlicht werden können, um Synergiepotenziale zu nutzen. Aufgrund der steigenden Verfügbarkeit von Daten werden im gleichen Zuge auch die Anforderungen an die Transparenz der Kosten und deren Treiber steigen.
Festpreise
Zu den Neuzugängen in diesem Jahr zählt die Roadrunner-Karte. Das Netzwerk aus mehr als 80 mittelständischen Tankstellen- und Mineralölunternehmen ist an 1.100 Akzeptanzstellen präsent. Laut Geschäftsführer Ingo Meyer fragen die Firmenkunden immer häufiger Festpreise nach. Gleichzeitig steige das Interesse an Vernetzungsmöglichkeiten mit den eigenen Systemen. Vernetzung heißt aus Sicht von Christian Krüger, dass die Fuhrparks meist mehrere Tankkarten einsetzen, um flexibel zu bleiben. Gleichzeitig geht auch für den Leiter Geschäftseinheit Tankstellen bei der Baywa der Trend zu Festpreismodellen.
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- Ausgabe 08/2017 Seite 50 (230.7 KB, PDF)