So viele Staus wie 2015 gab es auf deutschen Autobahnen noch nie: 568.000 der Nervtöter wurden registriert, das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der ADAC am Donnerstag berichtete. Die Länge der Verkehrsschlangen wuchs ebenfalls deutlich: um 17 Prozent. Die Gesamtlänge summierte sich auf rund 1,1 Millionen Kilometer – eine Stauschlange, die 28 Mal um die Erde reichen würde.
Standen die Autofahrer im Jahr 2014 noch insgesamt 285.000 Stunden im Stau, waren es vergangenes Jahr schon 341.000 Stunden. Der deutliche Zuwachs liegt auch daran, dass die Erfassung der Verkehrslage durch Fahrzeugflotten-Daten noch genauer geworden ist. Hauptgrund sind aber das gestiegene Verkehrsaufkommen und rege Bautätigkeit auf den Autobahnen.
Nordrhein-Westfalen liegt dabei mit einem Drittel (32 Prozent) aller Staumeldungen mit Abstand auf dem unrühmlichen ersten Platz, danach folgen Bayern (18 Prozent) und Baden-Württemberg (elf Prozent). Allein auf diese drei Bundesländer entfielen damit sechs von zehn Staus. Ganz im Gegensatz zu Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen, wo die Autofahrer kaum warten mussten: Nur sechs Prozent aller Staus entfielen auf die fünf ostdeutschen Bundesländer.
Unter den Fernautobahnen gab es auf der A3 die meisten Verkehrsbehinderungen, 170 Kilometer Stau pro Autobahnkilometer, gefolgt von A8 (155 km) und A5 (135 km). Besonders belastete Streckenabschnitte waren auf der A3 das Stück Oberhausen-Köln, gefolgt von der A8 Stuttgart-Karlsruhe und A3 Frankfurt-Würzburg. Am meisten Staus gab es im Oktober, staureichster Wochentag war der Freitag, übers Jahr werden es hier im Schnitt 4.000 Staukilometer registriert. Der Tag mit den meisten Staus im vergangenen Jahr war allerdings ein anderer Tag: Am Gründonnerstag 2015 verzeichnete der ADAC mit 8.000 Kilometern den absoluten Spitzenwert. (sp-x)