Die Reichweitenangst haben Fahrer von elektrischen Firmenwagen längst überwunden. Aber wenn schon laden, dann wenigstens keine Zeit verplempern, denn die ist im Außendienst bekanntlich immer knapp. Insofern treffen die wichtigsten Neuerungen, mit denen Skoda den Enyaq ins Modelljahr 2024 schickt, den Nerv der vielfahrenden Geschäftswagengemeinde gleich doppelt. Zum einen legen die Tschechen bei ihrem Elektro-SUV motorenmäßig eine Schippe drauf, zum anderen muss der Wagen dank der erhöhten Ladeleistung kürzer am DC-Charger stoppen.
Skoda Enyaq 2024 (Facelift)
BildergalerieSkoda Enyaq: Meistverkauftes Elektroauto
Dabei bestand eigentlich gar kein Handlungsbedarf. Der erst knapp drei Jahre junge Skoda Enyaq hatte sich schnell in die Riege der meistverkauften Skoda-Modelle eingereiht. Im Oktober und November 2023 war er sogar der beliebteste Stromer auf dem deutschen Markt, noch vor dem Tesla Model Y. Gut 20.000 Stück brachten die Tschechen in den ersten elf Monaten 2023 auf die Straße. „Der Enyaq ist für uns ein echter Volumenbringer“, sagt Geschäftsführer Jan-Hendrik Hülsmann und bezeichnet das Modell als „die Krone der elektromobilen Schöpfung von Skoda“. Leicht gesagt, hat der Enyaq doch Skoda-intern keinen strombetriebenen Konkurrenten. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Erst Anfang 2025 folgt mit dem Skoda Elroq der nächste Stromer der Marke. Das Midsize-SUV im Format des Karoq sortiert sich dann eine Klasse unter dem Enyaq ein.
Andere Marken mögen mehr E-Modelle im Programm haben, aber wenige ziehen dennoch an den Tschechen vorbei. Jeder zweite Skoda fährt als Geschäftswagen vom Hof der Händler, wobei hier der Octavia, klassisch mit Diesel- oder Benzinantrieb, noch immer das absolute Zugpferd der Marke ist. Erfolgreichste Importmarke ist Skoda ja schon seit Jahren, doch mittlerweile hängt die VW-Tochter sogar Opel und Ford ab und liegt im November mit 154.000 verkauften Autos im deutschen Markt auf Platz fünf. Möglicherweise liegt’s auch daran, dass die tschechischen Ingenieure ein besonderes Feingefühl für die Anforderungen der Kunden haben. Damit sind nicht unbedingt die Nettigkeiten wie der praktisch im Tankdeckel platzierte Eiskratzer oder der Regenschirm in der Tür gemeint. Beispiel Enyaq: Wer auf der Suche nach einem neuen elektrischen Firmenwagen diverse Modelle Probe fährt, ist meist vom jetzt vorgeschriebenen Tempolimitwarner genervt. Ein Kilometer zu schnell, bimmeling. Natürlich klingelt‘s auch im Enyaq, aber eben ganz dezent. Wen’s trotzdem stört, schaltet den Geschwindigkeitsassi fix mit drei Klicks ab, und zwar ohne lange durchs Bordmenü scrollen zu müssen.