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Hyundai Ioniq 9 Test: Gut gerüstet für die Autobahn

10.12.2024 05:27 Uhr | Lesezeit: 3 min
Hyundai Ioniq 9
Einige Monate vor seinem Marktstart konnten wir erste Fahreindrücke mit dem neuen Hyundai Ioniq 9 sammeln.
© Foto: Hyundai

Hyundai hat mit dem Ioniq 9 kürzlich ein neues Elektro-SUV vorgestellt, das 2025 auch zu uns kommen wird. In der Wüste Kaliforniens konnten wir mit dem windschlüpfigen Siebensitzer ein paar Eindrücke sammeln.

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Mit dem Ioniq 9, der am 20. November auf der Los Angeles Auto Show seine Hüllen fallen ließ, bringt Hyundai 2025 sein bisher größtes Elektroauto auf den Markt. Zur Messepremiere luden uns die Koreaner in die kalifornische Wüste ein, um mit dem Dickschiff die ersten Runden zu drehen.

Als Testfahrzeuge wurden uns mehrere für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassene Entwicklungsprototypen zur Verfügung gestellt. Allerdings durften wir die Fahrzeuge nur auf einem zwei Autostunden nördlich von Los Angeles gelegenen, abgesperrten Areal beim Städtchen Mojave bewegen. Ganz in der Nähe eines Flugzeugfriedhofs befindet sich das von Hyundai und Kia betriebene Test- und Entwicklungszentrum.

Im Jahr 2005 erwarben die Koreaner das Gelände, das mit 1.740 Hektar etwas größer als der Münchner Flughafen ist. Hier ist unter anderem Platz für ein über 12 Kilometer langes Hochgeschwindigkeits-Oval und eine kurvenreiche Handlingstrecke.

Wie es unter der Tarnfolie aussieht, hat Hyundai bereits auf der LA Auto Show verraten. Unter dem aerodynamisch optimierten und markant gestylten Blechkleid verbirgt sich der Antrieb, der in der Top-Version zwei Elektromotoren mit zusammen 320 kW/435 PS und Hyundais neue XL-Batterie mit 110 kWh kombiniert. In der Einstiegsversion mit einem 160 kW starken Motor an der Hinterachse soll das wahlweise als Sechs- oder Siebensitzer erhältliche Fünf-Meter-SUV bis zu 620 Kilometer weit kommen.

Auf der mehrspurigen Piste des Hochgeschwindigkeitsovals konnten wir das Leistungspotenzial der beiden Motoren ausreizen. Trotz des hohen Fahrzeuggewichts schiebt das Motorenduo den 9 mit erstaunlicher Leichtigkeit nach vorne. In 5 Sekunden soll dieser Moby Dick die 100er-Marke knacken. Der bärige und sehr lineare Antritt lässt daran keinen Zweifel. Auch bis zur Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h lässt sich der Stromer nicht viel Zeit. Auf deutschen Autobahnen wird man mit dem Ioniq 9 zumindest bis zu dieser Marke sehr souverän unterwegs sein.

Hyundai Ioniq 9: Leiser und vibrationsarmer Antrieb

Die gut gedämmten Elektromotoren sorgen für einen sehr leisen und vibrationsarmen Antrieb. Zudem halten sich die Windgeräusche dank aufwendiger aerodynamischer Feinarbeit in Grenzen, selbst der Unterboden wurde verkleidet. Mit digitalen Außenspiegeln kommt der Trumm auf einen beachtlichen cW-Wert von 0,26. Bei unserem Exemplar mit echten Außenspiegeln sind es immerhin noch 0,27.

Bei den Fahrgeräuschen nimmt man auch diese Version als Leisetreter wahr. Zudem sorgt das Fahrwerk mit MacPherson-Mehrlenker vorn und adaptiven Dämpfern an der Hinterachse für ein komfortables Fahrverhalten. Hydrolager reduzieren die Fahrvibrationen.

 

 

Hyundai ioniq 9: gute Manieren und sicheres Handling

Auf der zweiten Teststrecke mit vielen engen Kurven zeigt der Koreaner gute Manieren und sicheres Handling. Soll es zügig ums Eck gehen, kommt dem großen Hyundai sein niedriger Schwerpunkt zugute. Wer ihn mit quietschenden Reifen durch die Kurven zirkelt, muss allerdings einiges an Schräglage ausgleichen. Wir kamen auf dem nur mäßig viel Seitenhalt bietenden Fahrersitz jedenfalls immer wieder ins Rutschen.


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Nichtsdestotrotz ist die Querfahrkompetenz beeindruckend, vor allem auch wegen der hervorragenden Kontrollierbarkeit, der mitteilsamen und präzisen Lenkung sowie der feinfühlig arbeitenden Regelsysteme. Ein Familien-Van, so könnte man den offiziell als SUV deklarierten Ioniq 9 durchaus bezeichnen, ist aber natürlich nicht die erste Wahl, sollte es auch mal würzig um Ecken gehen. Mit dem großen Hyundai könnte man aber, wenn man wollte.

Hyundai Ioniq 9 bietet recht üppige Reichweite

Wir wollten, was sich entsprechend negativ auf Verbrauch und Reichweite auswirkte. Mit umgerechnet 439 Kilometern Reichweite (79 Prozent) sind wir gestartet. 354 (68 Prozent) waren es nach einer kurzen Testfahrt von 35 Kilometern, wie uns der Bordcomputer auf dem großen Display verriet. Die von Hyundai kommunizierten 620 Kilometer sind mit zügiger Fahrweise erwartungsgemäß nicht realisierbar, da ist die Physik dagegen. Für den Alltag und auch für Langstrecken scheint der für deutsche Verhältnisse üppig dimensionierte Koreaner dennoch bestens gerüstet.

Das kostet allerdings. Vermutlich um die 70.000 Euro für die Basisversion. Mitte des Jahres soll der Ioniq 9 in Deutschland erhältlich sein. Spätestens dann wird Hyundai auch Details zu den Preisen verraten.


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