Die IAA vom 17. bis 27. September ist eine der wichtigsten Automessen weltweit. Insbesondere die europäischen Hersteller rollen eine ganze Reihe automobiler Stars ins Frankfurter Scheinwerferlicht. Eine Neuheiten-Übersicht der Marken von A bis C.
Alfa Romeo
Mit der Limousine Giulia will Alfa ab dem kommenden Frühjahr Audi A4, BMW 3er und Mercedes C-Klasse Konkurrenz machen - mit italienischem Stil und rassiger Sportlichkeit. Die Giulia gibt sich entsprechend extrovertiert: Mit langer, leicht nach oben gewölbter Motorhaube, kurzen Überhängen vorne und hinten und einem knackiges Heck mit kecker Spoilerlippe. Im Top-Modell der Baureihe wird ein von Ferrari entwickeltes Sechszylindertriebwerk mit Doppelturbo und 375 kW / 510 PS eingesetzt.
Alpina
Nachdem BMW seinem 3er kürzlich ein dezentes Lifting spendiert hat, zieht Alpina nun bei seinem D3 Biturbo nach. Die Limousine sowie die Touring genannte Kombi-Version setzen weiterhin auf einen doppelt aufgeladenen Reihensechszylinder-Diesel mit 257 kW / 350 PS und 700 Newtonmetern Drehmoment. Der Alpina ist jedoch - anders als der 335d-Basismotor bei BMW - auch mit reinem Hinterradantrieb kombinierbar. Die Limousine gibt es sogar ausschließlich mit Hinterradantrieb. Äußerlich wurde der Alpina D3 Biturbo nur ganz dezent verändert.
Audi
Audi gibt mit der Studie E-Tron Quattro Concept einen ersten Ausblick auf sein kommendes Elektro-SUV. Das Serienmodell ist für 2018 angekündigt und soll eine elektrische Reichweite von rund 500 Kilometern bieten. Bei der Größe liegt die Studie zwischen dem Mittelklasse-SUV Q5 und dem großen SUV Q7 – was für das Serienmodell die Bezeichnung Q6 wahrscheinlich macht. Auch die leicht abfallende Dachlinie der Kabine und die beiden Einzelsitze im Fond deuten darauf hin – bei den Ingolstädtern sollen künftig coupéhafte Q-Modelle mit geraden Zahlen die Lücken zwischen den klassischen SUV mit ungeraden Nummern füllen.
Äußerlich hat sich bei der neuen Generation A4 bis auf den breiteren Kühlergrill auf den ersten Blick kaum etwas geändert. Dafür hat sich im Innenraum mit dem Generationswechsel richtig was getan. Unter anderem erhält der A4 ein digitales Cockpit. Zudem hat die Mittelklassen-Baureihe um bis zu 120 Kilo abgespeckt. In Frankfurt zeigt Audi auch schon die Sportversion S4. Während sich die bürgerliche Mittelklasse mit maximal 200 kW / 272 PS begnügt, soll der S4 statt der bisherigen 333 mindestens 257 kW / 350 PS leisten, die ein neuer V6-Benziner generiert.
Bentley
Einer der für den Normalbürger unerreichbaren Stars der Messe dürfte der neue Bentley Bentayga sein, der auf der IAA debütieren wird. Im Interieur soll das Luxus-SUV das Niveau eines Mulsanne erreichen, mit höchster Material- und Verarbeitungsqualität. Mit dem bekannten W12-Motor (mehr als 600 PS) dürfte der Brite zum stärksten Serien-SUV werden. Im Bentayga wird zudem später der erste Dieselmotor der Marke zum Einsatz kommen.
BMW
Unangefochtener Mittelpunkt am BMW-Stand ist die neue 7er-Generation. Neben den üblichen Features einer Oberklasse-Limousine trotzt das Flaggschiff nur so vor modernen elektronischen Systemen wie Gestensteuerung, ferngesteuertes Einparken oder dem um Kurven lenkenden Autobahnpiloten. Zudem hat die auch optisch sportlichste Interpretation einer Oberklasse-Limousine um rund 200 Kilo abgespeckt, dank eines Materialmixes aus Karbon, Stahl, Aluminium und Magnesium. Einstiegsmotor ist der 195 kW / 265 PS starke Diesel 730d, zunächst stärkstes Aggregat der V8 mit 330 kW / 450 PS, ein Plug-in-Hybrid ist angekündigt. Für 68.823 Euro netto kommt der neue 7er Ende Oktober in den Handel.
Ebenfalls ab Herbst auf der Straße und vorher auf der IAA stehen zwei weitere Modelle: Zum einen die zweite Generation X1 (ab 25.168 Euro netto): Das neu entwickelte Kompakt-SUV basiert nun auf der Frontantriebs-Plattform (Allradantrieb ist weiter möglich) und bietet mehr Platz im Innern. Zum Start bietet BMW zunächst Zweiliter-Vierzylinder mit Doppel-Turbo von 110 kW / 150 PS bis 170 kW / 231 PS, ab November kommen die Dreizylinder hinzu.
Zum anderen die überarbeitete Version des 3er, dem die Münchner angesichts der neuen C-Klasse und des ebenfalls auf der IAA debütierenden A4 eine Frischzellenkur verpasst haben. Er wurde in der Optik und im Innenraum dezent modernisiert, mehr getan hat sich unter der Haube: Künftige Nutzer können beim Kauf unter vier Benzinern und sieben Diesel wählen, sich für drei, vier oder sechs Zylinder entscheiden. Alle stammen aus der neuesten Motorenfamilie, die Leistungsspanne reicht von 85 kW / 166 PS bis zu 240 kW / 326 PS.
Borgward
Angekündigt hat sich auch Borgward: Die altehrwürdige Marke will auferstehen, in Frankfurt soll deshalb das erste Serienfahrzeug seit fast 50 Jahren stehen. Das Modell wird allerdings kaum mehr sein, als die aufgepeppte Variante eines China-SUV. Später will man – so zumindest die Ankündigung – auch in anderen Segmenten ab der Kompaktklasse antreten.
Citroën
Die Franzosen entwickeln in zwei Studien ihren außergewöhnlichen Crossover C4 Cactus weiter: Ein Concept Car dürfte eine Art Cactus-Cabrio vorstellen, ist es doch vom legendären Mehari inspiriert, dem offenen Freizeitauto, das von 1968 bis 1987 gebaut wurde. Zudem zeigt die Studie Citroën Aircross auf Cactus-Basis einen möglichen Vorboten für ein neues SUV der Franzosen. (sp-x)