_ Zunächst klingt es wenig ambitioniert, wenn Kia-Deutschland-Chef Steffen Cost als Absatzziel 300 bis 500 Einheiten für den überarbeiteten Optima auslobt - jährlich wohlgemerkt. Damit läge der Mittelklässler auf dem Niveau des Vorgängers. Aber genau im Wort "Mittelklasse" liegt das begrenzte Wachstumspotenzial des Südkoreaners begründet. Die Vorherrschaft der deutschen Anbieter ist hier immens.
Innere Werte
Aber in der aktuell sehr unruhigen automobilen Zeit liegt eine Chance für jene wie den Optima, der als Innovationsträger der Marke einiges zu bieten hat - nicht nur technisch, sondern auch an interessanten Rahmenbedingungen.
Zunächst die Technik. Die vom eigentlichen Star des Importeurs, dem Designer Peter Schreyer, dezent geschärfte Silhouette des nur minimal längeren und höheren (je ein Zentimeter) sowie leicht breiteren (drei Zentimeter) Optima wird vom breiten Grill, der noch ausgeprägteren Heckfensterpartie (samt separatem dritten Seitenfenster) und dem von Diffusor und den breitgezogenen LED-Rückleuchten (ab Spirit Serie) umrahmt.
Auffälliger sind die Veränderungen im Interieur, das selbst deutlich an Wertigkeit zugelegt hat. Die Schaltzentrale von Kias Goldstück bietet großzügigen Raum, jede Menge Assistenten und Menüführungen sowie gut verarbeitete, wertige Materialien. Um speziell die Flottenkunden ins intensive Grübeln zu bringen, statten die Asiaten den Mittelklässler wahlweise als "Business" oder "Business Supreme" aus. Als Dieselantrieb dient das 1,7-Liter-Aggregat, dessen 141 PS in Kombination mit der Siebengang-Automatik (Aufpreis: 1.681 Euro) für eine kurzweilige Testfahrt sorgte. Wenn auch der nun stärkere Selbstzünder (ein Plus von 5 PS und 15 Newtonmetern) gern hörbar hochtourig dreht. Das standardmäßige Spritsparpaket drückt den Verbrauch auf einen CO2-Wert von 110 g/km (Automatik: 116 g/km).
Der klassische Firmenwagennutzer, der den Diesel mit der Automatik kombiniert, erhält dazu ein dreistufiges adaptives Fahrwerk. Die Liste der Features beider Pakete passt zum Anspruch des Innovationsträgers der Marke und beinhaltet unter anderem eine Verkehrszeichenerkennung, 17-Zoll-Reifen (beides Business Supreme), LED-Tagfahrlicht und Parksensoren (vorn und hinten). Die 24.613 Euro teure Business-Supreme-Version (Business: 21.252 Euro) kann zudem mit einem Leder-Paket (1.672 Euro) und einem Panorama-Dach samt elektrischem Glasschiebedach (1.084 Euro) zusätzlich veredelt werden.
Der Kombi kommt 2016
Jenseits von Technik und Flottenpaketen ist Kias größtes, da am Markt einzigartiges Pfund die Siebenjahresherstellergarantie, die eine Mobilitätsgarantie sowie das kostenlose Navi-Karten-Update beinhaltet. Dieses Versprechen gilt explizit auch für Gewerbekunden. 2016 sollen neben einer sportlichen GT-Version, ein Plug-in-Hybrid und nicht zuletzt eine Kombi-Version helfen, den Kundenkreis zu erweitern - spätestens dann werden die Ambitionen andere werden.
- Ausgabe 12/2015 Seite 37 (212.3 KB, PDF)