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Vollkosten-Vergleich: Die Wertentwicklung der Mobile

13.08.2012 12:00 Uhr
Mercedes-Benz S-Klasse
Einer der drei Probanten war die Mercedes S-Klasse. Verglichen mit 1980 haben sich die Vollkosten um 98 Prozent erhöht.
© Foto: Daimler

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Für das Autofahren müssen die Deutschen immer tiefer in die Tasche greifen. Das belegen zahlreiche Studien. Doch was sind die größten Kostentreiber? Ist es der Wertverlust bei Neuwagen, sprich die Kosten für das Fahrzeug selbst? Ist es der Besuch an der Zapfsäule oder in der Werkstatt? Schröpfen Fiskus und die Kfz-Versicherer stärker als früher? Eine umfassende Analyse der Pkw-Vollkosten von 1980 bis heute, die die Unternehmensberatung Progenium jetzt vorgelegt hat, liefert teils überraschende Ergebnisse.

Laut Progenium-Geschäftsführer Kilian Frühauf haben die Autokonzerne ihren Wertschöpfungsanteil am Autofahren kontinuierlich ausgebaut. Weniger Geld fließt dagegen an Werkstätten und Reifenhändler. Auch die Betriebskosten – in erster Linie die Ausgaben für Kraftstoff – gingen leicht zurück. "Hauptgrund dafür ist die Fähigkeit der Hersteller, über Spritspar-Technologien sowie eine bessere Fahrzeugqualität die Kosten für Betrieb, Werkstatt und Reifen zu verringern", so der Experte.

Kosten für VW Polo, BMW 3er, Mercedes S-Klasse 

Frühauf und seine Kollegen wollten herausfinden, ob welche Faktoren das Autofahren heute im Vergleich zu 1980 teurer machen. Dafür nahmen sie exemplarisch die Gesamtkosten von drei beliebten Autos in Deutschland – die eines VW Polo, eines BMW 3er und einer Mercedes S-Klasse – unter die Lupe und verglichen sie mit den jeweiligen Nettohaushaltseinkommen in den vergangenen 32 Jahren. Zu Grunde gelegt wurde jeweils ein Neuwagen, der vier Jahre lang jährlich 15.000 Kilometer unterwegs ist.

Die Hauptlast macht erwartungsgemäß der Wertverlust aus. Sein Anteil an den Pkw-Gesamtkosten ist im Untersuchungszeitraum überproportional gestiegen. Beim Kleinwagen Polo betrugen 1980 die Vollkosten inflationsbereinigt 378 Euro pro Monat, davon waren nur 112 Euro oder 30 Prozent für den Minderwert des Fahrzeugs.

77 Prozent Wertverlust bei der S-Klasse

Heute jedoch entfallen von dem Gesamtbetrag in Höhe von 413 Euro 181 Euro oder 44 Prozent auf den Wertverlust. Noch deutlicher zeigt sich der Trend in der Oberklasse: Bei der S-Klasse betrug 1980 der Wertverlust lediglich 46 Prozent oder 403 der Gesamtkosten in Höhe 878 Euro. 2012 muss der Besitzer im Monat 1.742 Euro für die große Limousine aufwenden – 1.346 Euro (77 Prozent) gehen davon auf das Konto des Minderwerts.

Profitieren konnten die S-Klasse-Fahrer über die Jahre vom Einsatz sparsamerer Motoren. Für sie wurde das Tanken relativ am deutlichsten billiger. Während sich die Gesamtkosten des schwäbischen Luxusliners fast verdoppelten – allein der Grundpreis legte von 43.000 auf 79.000 Euro zu –, gaben die Spritkosten um 21 Prozent nach. Weniger spürbar war die Rückgang bei Polo (minus zwei Prozent) und 3er (minus sechs Prozent).

Die Werkstattkosten sanken deutlich

Ähnlich sieht es bei den Werkstatt- und Reifenkosten aus. Berappte der Polofahrer 1980 dafür noch durchschnittlich 71 Euro pro Monat, sind es 2012 nur noch 33 Euro. Bei einem BMW 3er sanken die Werkstatt-/Reifenkosten von 86 auf 60 Euro im Monat, und der S-Klasse-Fahrer zahlt heute sogar nur noch 93 Euro oder fünf Prozent seiner Gesamtkosten für Wertstatt und Reifen. 1980 waren es noch 14 Prozent oder 123 Euro.

Den Rückgang erklärt Frühauf mit der qualitativen Verbesserung der Modelle: "Bei den untersuchten ersten vier Jahren des Autozyklus werden schlicht weniger Reparaturen fällig und/oder die besseren Garantieleistungen deckeln die Kosten."

Stabile Ausgaben für Steuern und Versicherungen

Weitgehend stabil entwickelten sich laut der Untersuchung die Fixkosten für Steuern und Versicherung. Der Polo-Fahrer kam vor 32 Jahren auf 4,8 Cent pro Kilometer, den gleichen Betrag bezahlt er heute auch. Für einen BMW 3er wurden 1980 für den gefahrenen Kilometer 7,2 Cent an Fixkosten fällig, 2012 sind es 7,0 Cent. Die S-Klasse schlug 1980 mit 10,8 Cent pro gefahrenem Kilometer zu Buche, heute sind es 10,4 Cent.

Unter dem Strich ist Autofahren seit 1980 teurer geworden, das bestätigt auch diese Studie. Allerdings kommt es auf die Fahrzeugklasse an: Laut Frühauf kletterten die Vollkosten eines VW Polo nur um neun Prozent, die einer Mercedes S-Klasse aber um 98 Prozent. Ein 3er-Käufer muss heute 34 Prozent mehr für Kauf und Unterhalt seines Fahrzeugs zahlen als vor 32 Jahren. (rp)

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