Der Ort ist passend gewählt: Auf der IAA, die in diesem Jahr wieder einmal auch im Zeichen der Elektromobilität steht, in Halle 5, schräg gegenüber von Tesla, hat sich ein Aussteller platziert, der nach eigener Aussage ganz unbescheiden nichts weniger will als den "Maßstab für Innovation und Leistung bei einem Elektroauto neu zu definieren".
Die Daten der weißen Elektrolimousine mit dem riesigen Touchscreen im Innern, die Hersteller Thunder Power mit Sitz in Taiwan nach Frankfurt mitgebracht hat, lesen sich dementsprechend wuchtig: 320 kW / 435 PS, 650 Kilometer Reichweite mit einer Batterieladung, in 4,8 Sekunden auf dem Stand auf 100 km/h und 250 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Das klingt ganz ähnlich wie die Daten des derzeit einzigen Modells eines amerikanischen E-Autoherstellers. Man wolle aber Tesla nicht kopieren, stellt Technik-Chef Peter Tutzer selbstbewusst klar. Die Amerikaner seien ernsthafte Mitbewerber, aber kein Maßstab.
Es sind durchaus keine kleinen Dimensionen, in denen man bei Thunder Power denkt: Die Architektur des Prototyp ist modular, auch ein SUV oder Crossover könnte darauf basieren. Tutzer, der nach eigener Aussage zuvor unter anderem für Porsche und Bugatti tätig war, glaubt, dass Thunder Power in fünf Jahren schon zwei Modelle haben könnte, vielleicht nah am dritten ist.
Serienstart zunächst in Deutschland
Ab 2018 soll zunächst die Elektrolimousine auf deutschen Straßen fahren, Hauptmarkt für das E-Mobil ist allerdings China, da hier die Elektromobilität von der Regierung stark gefördert wird. Produziert wird in China, entwickelt wurde aber auch mit europäischem Einfluss: Die Forschungsabteilung sitzt nahe Mailand, eine Zusammenarbeit mit dem weltweit größten Autozulieferer Bosch oder Rennwagenhersteller Dallara nennt Thunder Power als Beispiele. Das stromlinienförmige Design der Luxuslimousine mit der auffälligen Schnauze stammt aus der Feder des Zagato-Designstudios. (sp-x)