BMW prüft weiter einen Antrag auf Staatsbürgschaft zur laufenden Refinanzierung seiner Autokredite. Ein Sprecher des Unternehmens sagte am Dienstag auf Anfrage, in dieser Frage sei nach wie vor keine Entscheidung gefallen. Die Bedingungen am Kreditmarkt blieben aber schwierig. Die VW Bank hat bereits im Dezember Staatsgarantien beantragt, Daimler hält sich diese Option zumindest offen. Wie andere Autohersteller auch hat BMW derzeit vor allem Probleme bei der Refinanzierung von Autokrediten, da auf dem Kapitalmarkt angesichts der weltweiten Finanzkrise immer schwieriger Geld aufzutreiben ist. BMW hatte zuletzt nach eigenen Angaben einen jährlichen Refinanzierungsbedarf von 20 bis 25 Milliarden Euro. Um Geld aufzutreiben, hatte BMW in den vergangenen Wochen auch verstärkt Privatkunden mit attraktiven Festgeld-Zinsen von bis zu 5,5 Prozent gelockt. Über dieses Instrument seien rund 1,4 Milliarden Euro eingesammelt worden, sagte der Sprecher. Dennoch bleibe die Lage schwierig, da diese Konditionen zum Beispiel bei der Finanzierung von Neuwagen nicht ohne weiteres an die Käufer weitergegeben werden könnten. Neben BMW haben offensichtlich zahlreiche weitere Unternehmen der Autoindustrie Interesse an staatlichen Garantien. Wie die "Bild"-Zeitung (Dienstag) schreibt, sieht der Verband der Automobilindustrie (VDA) wegen der schwierigen Lage einen hohen Bedarf an Staatsbürgschaften in der Branche. Damit könne die Vergabe von Bankkrediten an mittelständische Unternehmen erleichtert werden, sagte ein VDA-Sprecher. (dpa)