Angesichts der hohen Spritpreise und schlechter Absatzchancen hat Volkswagen den geplanten Bau eines Pick-up für die europäischen Märkte gestoppt. Ein Sprecher von VW Nutzfahrzeuge sagte am Freitag, eine Analyse habe ergeben, dass der Markt keine ausreichende Stückzahl für das geplante schwere Fahrzeug mit großer Ladefläche hergebe, das in Hannover gebaut werden sollte. Mit Blick auf die hohen Benzinpreise sagte er, die Rahmenbedingungen für den geplanten geschlossenen Pick-up hätten sich "radikal verändert". An dem im argentinischen Werk Pacheco geplanten Bau eines robusteren, offenen Pick-up für Schwellenmärkte halte VW aber fest. Der Sprecher bestätigte einen Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Der Bau des Pick-up für den europäischen Markt im Nutzfahrzeugwerk Hannover war von 2010 an geplant. Für den Wagen waren in Hannover 700 der 13.000 Beschäftigten eingeplant. Es werde nun intensiv nach einer Ersatzlösung gesucht, sagte der Sprecher. An der zugesagten Beschäftigungssicherung ändere sich nichts. VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh sagte: "Wir haben solche Veränderungen am Markt im Tarifabschluss 2006 berücksichtigt. Natürlich macht es keinen Sinn, ein solches Fahrzeug jetzt unter völlig veränderten Rahmenbedingungen zu fertigen." Das Unternehmen habe die Verpflichtung, ein Ersatzprodukt für Hannover zu finden, das die gleiche Anzahl an Beschäftigung biete wie der geschlossene Pick- up. "Ob es sich dabei um ein Fahrzeug oder innovative Komponenten wie beispielsweise Batterietechnologien handelt, ist egal."
Schlechte Absatzchancen: VW stoppt geplante Pick-up-Fertigung
