Das Kerngeschäft mit dem Auto hat das Wachstum des Prüfkonzerns Dekra in diesem Jahr maßgeblich getrieben. Der weitaus größte Geschäftsbereich konnte die Erlöse voraussichtlich um rund fünf Prozent auf mehr als 1,6 Milliarden Euro steigern, wie Dekra am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Neben den bekannten Hauptuntersuchungen zählt das Unternehmen auch Kontrollen von Aufzügen in den Bereich. Hier zog das Geschäft prozentual zweistellig auf etwa 187 Millionen Euro an.
Die Erfolge der Automotive-Sparte machte Dekra unter anderem an der internationalen Expansion fest. Neben dem Einstieg in China ist man jetzt auch in Dänemark in der Fahrzeugprüfung vertreten. Darüber hinaus wurde die Zahl der Prüfstationen in Europa und den USA ausgebaut. Hinzu kam in diesem Jahr die Übernahme von Gain Solutions, einem Spezialisten für Fahrzeug-Zustandsprüfungen und Flottenmanagement in Großbritannien.
Positiv wertete Dekra auch die Geschäftsbeziehung mit der PSA-Gruppe, die nach der Übernahme von Opel durch die Franzosen intensiviert wurden. Der Konzern unterstützt den Autohersteller beim kompletten Rücknahmeprozess von jährlich mehr als 200.000 Flottenfahrzeugen in zehn europäischen Ländern.
Insgesamt führte Dekra im zu Ende gehenden Jahr mehr als 26 Millionen Fahrzeugprüfungen durch und festigte damit seine Position als globaler Marktführer. Auch in Deutschland bleibt man die Nummer eins im Kfz-Prüfwesen: Rund elf Millionen Prüfungen bedeuten einen Marktanteil von über 33 Prozent.
Als weiterer Wachstumstreiber erwies sich erneut die Zeitarbeit-Sparte, die auch Schulungsmaßnahmen für Arbeitslose anbietet – mit einem Plus von fast acht Prozent. Inklusive Kfz-Geschäft, Personalsparte und Industrie-Dienstleistungen kletterte der Umsatz in diesem Jahr ersten Hochrechnungen zufolge um rund 5,5 Prozent auf mehr als 3,3 Milliarden Euro. Das Plus fiele damit etwas niedriger aus als im Vorjahr, hieß es.
Neuaufstellung 2019
Im kommenden Jahr will sich der Konzern neu aufstellen – und das Geschäft in 60 Ländern nach acht Dienstleistungssparten und nach acht Regionen sortieren. "Wir vernetzen auch mit Blick auf die neuen Chancen der Digitalisierung unsere Kompetenzen im globalen Maßstab und stärken damit unsere Kundenorientierung", sagte Vorstandschef Stefan Kölbl. Die Bündelung solle für eine "konzentrierte Marktbearbeitung und weltweite Lieferfähigkeit" sorgen.
Dekra macht inzwischen etwa 40 Prozent seines Umsatzes im Ausland. Mehr als die Hälfte der 46.000 Mitarbeiter ist außerhalb Deutschlands beschäftigt. Kölbl rechnet 2019 von einer positiven Geschäftsentwicklung auf Vorjahresniveau. (dpa/rp)