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Leasing: Zum Handeln veranlasst

27.11.2018 14:00 Uhr
© Foto: psdesign1/Adobe Stock

Die WLTP-Umstellung samt den Lieferverzögerungen lassen den Bedarf an Beratung und Ersatzmobilität steigen - mit gemischter Wirkung auf Leasinggeber und Bestellstrategie.

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Nicht konfigurier- oder bestellbare Modelle und Lieferverzögerungen durch die WLTP-Umstellung wirken sich auf das Bestellverhalten in Unternehmen aus. Das lässt sich aus den Antworten der meisten Leasinggesellschaften schließen, die wir zu den Effekten der Zertifizierung sowie ihrem Leistungsportfolio (ab S. 18) befragt haben. Daran nicht teilgenommen haben Atlas Leasing, Infiniti Fleet Services und Telekom Mobility Solutions. Des Weiteren weisen Athlon und Daimler Fleet Management ihre Zahlen nun gemeinsam aus. Gleiches gilt für Adesion Leasing als Nachfolgegesellschaft von Leasetrend. Frey Financial Services (FFS) hat ihr aktives Geschäft zum 31. Dezember des vergangenen Jahres eingestellt.

Verträge und Interimsfahrzeuge

Die Unsicherheit bei den Lieferzeiten oder nicht erhältliche Fahrzeuge sieht Gerhard Fischer, Geschäftsführer der Adesion Leasing und Vorstandsvorsitzender der Leasetrend, in den Fuhrparks als Gründe, sich mit Interimsfahrzeugen behelfen zu müssen. Zudem würden manche Leasingnehmer zu bestellbaren und konfigurierbaren Fahrzeugen wechseln. Thomas Löschmann, Direktor Vertrieb Deutschland der Akf Servicelease, sagt:"Zum Teil erhebliche Lieferverzögerungen führen zu Verlängerungen der bestehenden Verträge sowie erhöhter Nachfrage nach Ersatzmobilität."

Auch die ALD beobachtet im Markt bei manchen eine gewisse Verunsicherung bezüglich der Verfügbarkeit von Fahrzeugen."Es ist in der Tat so, dass es hier bei verschiedenen Herstellern zu Engpässen in der Bestellbarkeit oder langen Lieferzeiten kommt. Wir empfehlen unseren Kunden, deshalb frühzeitig mit dem Beschaffungsprozess zu beginnen", so Karsten Rösel, Geschäftsführer und Regional Direktor der ALD Automotive. Durch die Mobility Services sei aber stets für ausreichend Ersatzmobilität gesorgt. Ähnlich äußert sich Ursula Wingfield, Geschäftsführerin Alphabet Fuhrparkmanagement. Wenn bestimmte Wunschmodelle aufgrund der WLTP-Umstellung nicht lieferbar seien, könne man immer Alternativen bieten.

Aufholeffekt wird erwartet

Bei der Deutschen Leasing ist aufgrund der zu erwartenden verzögerten Zulassung bei einigen Fabrikaten und Modellen eine leichte Zurückhaltung bei Neubestellungen der Kunden zu spüren. Teilweise würden Verträge verlängert.

Für die Flottenkunden der Raiffeisen-Impuls Fuhrparkmanagement sind rechtzeitige Vertragsverlängerungen oder der Austausch der Fahrzeuge bei etwaigen Lieferverzögerungen und die Stellung von Ersatzmobilität bei nicht lieferbaren Modellen ebenfalls die Mittel der Wahl.

Volkswagen Leasing als Captive teilt mit, dass es aktuell keinen Einbruch bei den Neuverträgen gebe, sondern es vielmehr zu einer Verschiebung komme, da sich die Auslieferungen verzögern."Sobald alle Fahrzeuge eine Freigabe bekommen haben, wird es aber wieder einen Aufholeffekt geben. Um unseren Kunden die Wartezeit zu vereinfachen und keine Brüche in der Mobilität unserer Kunden zu generieren, können diese bei uns ihre Verträge um die entsprechende Zeit verlängern", so Knut Krösche, Geschäftsführer der Volkswagen Leasing. Zur Überbrückung der Lieferzeiten könnten Kunden auf Mietangebote zurückgreifen, wo eine steigende Nachfrage danach verzeichnet werde.

Wechsel des Herstellers?

Zugleich stellt Christian Schüßler, Commercial Director Arval Deutschland, fest, dass die neuen WLTP-Tests zunehmend Einfluss auf die Firmenwagenpolitik hätten. Die Unternehmen würden erkennen, dass die WLTP-Umstellung eng mit der Diesel-Diskussion verknüpft ist. Deshalb hätten nun sechs Monate nach dem CVO Fuhrpark-Barometer 2018 von Arval zu diesem Thema bereits 42 Prozent der Befragten angegeben (zuvor 16 Prozent), dass die Dieseldebatte Auswirkungen auf die Car Policy hat respektive in den nächsten drei Jahren haben wird."67 Prozent werden alternative Antriebsarten in die Flotte implementieren", sagt Schüßler. "Mehr als die Hälfte der Unternehmen gab ebenso die Einführung von Benzinfahrzeugen an."

Dass Verträge verlängert werden und der eine oder andere Kunde auf andere Hersteller ausweicht, bestätigt Norbert Kotroba, Vertriebsleiter und Prokurist der HHL Hamburg Leasing. Mobility Concept hat dies aktiv unterstützt. "Waren einzelne Modelle nicht oder nur mit deutlich längeren Lieferzeiten bestellbar, wurden die Kunden beraten, welche Alternativmodelle oder -hersteller es gibt. Wir haben in dieser Zeit noch stärker als in den letzten Jahren gemerkt, dass die unabhängige Beratung sehr geschätzt wird", sagt Ina Hansen, Leitung Vertrieb von Mobility Concept.

Stillschweigende Vertragsverlängerungen nehmen bei der Santander Consumer Bank aktuell leicht zu. Vonseiten der Bank heißt es ferner:"Bislang konservative Kunden mit ausschließlich deutschen Herstellern im Fuhrpark schwenken teilweise auf moderne Alternativen um, welche WLTP bereits im Modellportfolio umgesetzt haben."

Sixt Leasing setzt auf alternative Mobilitätsangebote sowie partiell auf Vertragsverlängerungen. "Seit dem zweiten Quartal stellen wir eine eingeschränkte Bestellbarkeit bei einigen Herstellern und Modellen fest, die sich auch nach dem 1. September noch nicht wesentlich verbessert hat. Mit unseren Flottenkunden sind wir daher in engem Austausch, wie wir mit der Situation umgehen", ergänzt Micha Heinze, Director Sales bei Sixt Leasing. Und weiter:"Sollten die Flottenbetreiber ihre CO2-Grenzen mit der Umstellung auf die neuen WLTP-korrelierten Werte nicht anheben, wird es eine Verschiebung hin zu kleineren Motoren beziehungsweise. Modellreihen geben." Die Frage wird seiner Ansicht nach sein, ob Unternehmen in Kauf nehmen, dass für Mitarbeiterzufriedenheit und -anwerbung wichtige Dienstwagenmodelle herausfallen oder CO2-Grenzen nach oben angepasst werden.

Gelassene Captives

Viele Captives wollen sich zur WLTP-Umstellung nicht äußern oder sehen darin kein Problem. Beispiel: Athlon Germany. Dort würden bisher keine gravierenden Auswirkungen auf das Bestellverhalten registriert. Hyundai Leasing, Kia Finance und Mazda Finance verzeichnen als Captives für die jeweilige Marke keine Lieferengpässe, da alle Modelle bereits auf Euro- 6d-Temp umgestellt seien. Gleiches gilt für Toyota Leasing. Diese betont, dass Toyota und Lexus gut vorbereitet gewesen und alle Modelle uneingeschränkt verfügbar seien. Auch Opel Leasing bemerkt dadurch keine besonderen Schwankungen.

Volvo Car Financial Services verweist auf Axel Zurhausen, Leiter Vertrieb Großkunden bei Volvo Car Germany, der eine verstärkte Zuwendung von Fuhrparkentscheidern und User-Choosern zur Marke sieht, insbesondere weil seit Frühjahr 2018 sämtliche Modelle und angebotene Motoren die Abgasnorm Euro-6d-Temp erfüllen und nach WLTP zertifiziert seien. Dies in Verbindung mit einer uneingeschränkten Lieferfähigkeit zeigt eine positive Wirkung im Flottenmarkt. Insofern stelle sich die Frage nach Ersatzmobilität aufgrund der WLTP-Umstellung nicht.

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