Jeep ist die Marke, die seit 80 Jahren mit ihren Geländewagen der Inbegriff für kernige Offroad-Typen ist. Mit viel Brimborium hat die Stellantis-Marke nun in Mainz in einer alten Waggonfabrik ihr neues Flaggschiff vorgestellt: Der neue Jeep Wagoneer S ist das erste vollelektrische Fahrzeug und soll die Kultmarke in die elektrische Zukunft führen.
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Nicht verwunderlich also, dass Antonio Filosa, Jeep-CEO, von dem 4,90-Meter-Dickschiff überzeugt ist: "Die Einführung des vollelektrischen Jeep Wagoneer S markiert ein neues Kapitel in der Geschichte der Marke Jeep.“ Wagoneer in der Waggonfabrik, das passt. Was hat die Fuhren sonst auf dem Kasten?
Jeep Wagoneer S
BildergalerieBärenstarker Jeep Wagoneer S
Jede Menge Leistung zum Beispiel. Der Jeep Wagoneer S ist ausschließlich als Vollelektriker erhältlich. Von den Verbrennern will Jeep weg, Strom statt Benzin, folglich heißt die Devise bei der amerikanischen Kultmarke: Eher 4xe als 4x4. Heißt in Zahlen ausgedrückt: Der bullige Ami bietet 600 PS, mehr als 800 Newtonmeter maximales Drehmoment und sorgt für eine Beschleunigungszeit von 3,4 Sekunden auf Tempo 100.
Aber schnell fahren ist in diesen Elektrozeiten nicht alles, wenn die Ladeleistung nicht stimmt. Jeep verspricht eine Reichweite von 300 Meilen für das auf der STLA-Plattform basierende SUV. Ein 800-Volt-System haben die Konstrukteure noch nicht in petto, aber: Mit dem 400-Volt-Akku (100 kWh Kapazität) soll der Jeep in 23 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen sein.
Serienmäßig kommt der Jeep mit Allradantrieb, von Stellantis entwickelte elektrische Antriebsmodule treiben die Vorder- und Hinterräder unabhängig voneinander an. In Sachen Fahrkomfort ist für jeden etwas dabei: Das Traktionsmanagementsystem Selec-Terrain bietet fünf verschiedene Fahrmodi: Auto, Sport, Eco, Snow, Sand.
Jeep Renegade (2024)
BildergalerieJeep Wagoneer S mit geschlossenem Kühlergrill
Optisch kommt dieses Rustikal-SUV ähnlich markant rüber wie seine bekannten Benzin-Brüder. Aerodynamik stand ganz oben im Lastenheft: Dach und Heckklappenspoiler sind beispielsweise abgewinkelt, um den Luftstrom zu optimieren. Auch auf den ikonischen Seven-Slot-Grill wird nicht verzichtet, allerdings modifiziert: Die sieben ehemals Lüftungsschlitze sind nun geschlossen. Nette Spielerei: Bei Annäherung an das Fahrzeug wird der Grill illuminiert.
Auch innen wird geklotzt, nicht gekleckert: Im Mittelpunkt steht eine sich über die gesamte Breite des Innenraums erstreckende Instrumententafel. Das integrierte 12,3-Zoll-Center-Display wird von drei weiteren Bildschirmen umgeben. Das ist sicher ein gewöhnungsbedürftiges Layout, hier wäre weniger wahrscheinlich mehr gewesen. Der Wagoneer S ist ab der zweiten Hälfte des Jahres 2024 bei Händlern der Marke Jeep in den USA erhältlich und wird später auf Märkten auf der ganzen Welt verfügbar sein. Ein Preis ist noch nicht bekannt.
Jeep Avenger Test (2024)
BildergalerieNeuer Jeep Avenger 4xe präsentiert
Wer dafür nicht die Geduld aufbringt: Neben dem bulligen Wagoneer zeigten die Amerikaner in Mainz, dass es auch locker zwei Nummern kleiner geht und ließen eine neue Variante des kleinen Jeep Avenger vorfahren, der Ende des Jahres erhältlich sein wird. Den kleinsten Geländegänger gibt es nun auch als Jeep Avenger 4xe mit Allradantrieb – und natürlich auch elektrischer Unterstützung.
Das Fahrzeug kombiniert einen 100 kW/136 PS starken Verbrennungsmotor mit zwei Elektromotoren (jeweils 21 kW), die beide Achsen bewegen können und so als Allradantrieb fungieren. Dieser so ausstaffierte Jeep bietet eine maximale Leistung von 136 PS und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 194 Kilometer pro Stunde. Die Beschleunigung von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde geht in 9,5 Sekunden vonstatten. Es muss also nicht immer der ganz große Auftritt sein. Klein und fein geht auch in Ordnung.