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Flottenmanagement: Die Kosten im Blick

28.06.2018 11:03 Uhr
Flottenmanagement: Die Kosten im Blick
Referenten, Veranstalter und Gäste sorgten gemeinsam einmal mehr für eine absolut gelungene Veranstaltung, die 12. Fuhrpark-Lounge in Mühlheim-Lämmerspiel bei Frankfurt/Main.
© Foto: Karsten Thätner

Fuhrparkmanager und Flottenverantwortliche rechnen mit besonders spitzer Feder. Praxisnahe Tipps für die Optimierung der eigenen Wirtschaftlichkeit, wie sie von der Eurogarant AutoService AG und dem Kfz-Spezialmakler New Projects auf der 12. Fuhrpark-Lounge präsentiert wurden, sind deshalb extrem gefragt.

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Bereits seit mehr als zehn Jahren hat die Flottenbranche Anfang Juni einen Fixtermin in Mühlheim-Lämmerspiel bei Frankfurt. Und so konnten Moderator RA Joachim Otting, Marc Loibl von Eurogarant sowie Claudia Hofmann von der in Mönchengladbach ansässigen New Projects GmbH auch 2018 wieder einen illustren Referenten- und Gästekreis zur 12. Fuhrpark-Lounge begrüßen.

Den thematischen Auftakt gestaltete der ausgebildete Fahrlehrer Jürgen Peucker, dessen gleichnamiges Institut sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Schadenkosten von Flotten zu optimieren. "Die drei Grundelemente der Unfallverhütung sind Betrieb, Technik und Fahrer. Jeder Fuhrparkverantwortliche sollte wissen, wie dieser Dreiklang optimal beeinflusst werden kann", eröffnete Peucker seinen Vortrag. Gerade das Unternehmen selbst könne mit der Gestaltung von Vorschriften in Bezug auf Überladung, Einhaltung von Pausen, Routenplanung und den Umgang mit Geschwindigkeitsüberschreitungen eine Menge Einfluss nehmen, so der Schadenexperte: "Wer nur auf die Fahrer zeigt, arbeitet an der Realität vorbei!" In einem ein- bis zweijährigen Prozess sei in einer Kombination aus Theorie und Praxis für Lkw-Lenker ebenso wie Führungskräfte eine Reduzierung der Schadenkosten um 20 Prozent erreichbar, betonte Peucker.

Zahlreiche Einflussfaktoren

Die Sicht der Versicherungswirtschaft auf die aktuelle Branchensituation legten Dr. Sebastian Reddermann und sein Kollege Tobias Termer von den VHV Versicherungen dar. Um Frequenz und Höhe der Ausgaben von Unfallreparaturen zu senken, hatten sie gleich mehrere Stellschrauben ausfindig gemacht: "Versicherungstechnisch kann der Fuhrparkverantwortliche über die Höhe der Selbstbeteiligung, den Rückkauf von Schäden oder die Deckelung des eigenen Anteils Einfluss nehmen. Um die Anzahl der Unfälle zu senken, ist vor allem nötig, ein entsprechendes Bewusstsein bei den Fahrern zu schaffen: Was für Folgen hat ein Schaden und wie kann ich über externe Anreize wie Auszeichnungen oder Schulungen die Crashs reduzieren", so die Liste von Dr. Reddermann. Basis einer solchen Kostensenkung sei immer eine exakte Analyse der Ausgangslage: Welche Fahrer verursachen zu welchen Uhrzeiten, Wochentagen oder in welchen Monaten besonders viele Unfälle? In Zeiten rapide steigender Ersatzteilpreise seien schon konstante Schadenkosten ein Erfolg, betonten die beiden Experten der VHV.

Scheibentausch zum Anfassen

Zur Auflockerung des Vortragsteils fand 2018 eine Livedemonstration des Zukunftsthemas Scheibentausch plus Kalibrierung statt. Als Partner fungierten die hessischen Experten vom Scheibendoktor, die an einem Skoda Superb die verschiedenen Methoden des Frontscheibenwechsels vorführten. Besonders eindrucksvoll: Mit nur wenig Hilfe von den Glasprofis – und einem bereits vorbereiteten Fahrzeug – konnte eine der interessierten Zuschauerinnen innerhalb weniger Minuten eine komplette Neukalibrierung der Fahrerassistenzsysteme geführt durch das Testgerät von Hella Gutmann vornehmen.

Mut zum Heldentum

Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages nahm Motivationstrainer und Persönlichkeitscoach Cristián Gálvez das Auditorium mit auf seine ganz persönliche Heldenreise. Jeder Tag sei eine Herausforderung, die Führungskräfte vor allem durch vier Eigenschaften meistern könnten: "Alle guten Manager überzeugen durch Kompetenz, Kongruenz, Konsistenz und Klarheit. Wer es nicht versucht, hat keine Chance, sich selbst und sein Leben zu verbessern", lautete eine der Kernbotschaften. Nur wer aus seiner gewohnten Welt aufbreche und gegen den Widerstand seiner Mitmenschen Prüfungen erfolgreich absolviert, sei in der Lage, den Schatz – z.B. der Erkenntnis – zu heben und sein Umfeld in einen besseren Ort zu verwandeln. "Setzen Sie sich Ziele und erreichen Sie diese, idealerweise gemeinsam mit einem Mentor", gab Gálvez seinen Zuhörern mit auf den Weg.

Schwierigkeiten intelligent überwinden

Der Start in Tag zwei der diesjährigen Fuhrpark-Lounge stand ganz im Zeichen der optimalen Bewältigung von Konflikten. Der Psychologe Dr. Matthias Schwarz stellte zunächst fest, dass Auseinandersetzungen, auch Streitigkeiten über Fakten, immer personenbezogen seien: "Nur wenige Führungskräfte sind zu klaren Bekenntnissen bereit, Wischi-Waschi-Aussagen ersetzen inzwischen emotional intelligentes Verhalten."

Dabei seien Konflikte im Vorfeld, währenddessen und auch im Nachhinein positiv zu beeinflussen, so Dr. Schwarz, wenn man z. B. bereit sei, die eigene Erreichbarkeit und Schnelligkeit zu verbessern. Als wichtige Kernkompetenzen stellte der Psychologe das Zuhören, Stellen der richtigen Fragen, die Fähigkeit des Beobachtens und die Fähigkeit zur Empathie in den Mittelpunkt seines Vortrags. "Denken Sie auch in Konfliktsituationen immer daran: Ihr Gegenüber könnte Recht haben", unterstrich er.

Verbrenner-Ära nicht vorbei

Einen kritischen Blick auf das Hype-Thema Elektromobilität wagte im Anschluss Dr. Stefan Lehnhoff von der Seitz Management GmbH. Ganz im Gegenteil zur öffentlichen Diskussion stehe in der Realität die Umwelt nie im Zentrum der Überlegungen. So könne es nicht verwundern, dass nur rund ein Prozent der Flotten mehr als ein Elektrofahrzeug im Fuhrpark habe, so Dr. Lehnhoff – "meist der medienwirksame Tesla des Vorstandsvorsitzenden und eventuell noch der Cityflitzer der Gattin".

Um alternativen Antrieben zum Durchbruch zu verhelfen, müssten alle entscheidenden Parameter einen Quantensprung erleben: "Reichweite, Recycling, Rohstoffversorgung und vor allem die Speichertechnik lauten die Top-Herausforderungen, die dafür sorgen werden, dass auch 2030 noch deutlich mehr Verbrennermotoren als E-Mobile Deutschlands Straßen bevölkern", war sich der studierte Chemiker sicher.

Aktuelle Rechtsprechung

Mit den Themen Wiederbeschaffungs- und Restwert befasste sich der letzte Referent und Moderator der Veranstaltung, Rechtsanwalt Joachim Otting (rechtundraeder). Durch die Entwicklungen der letzten 15 Jahre sei der lange vernachlässigte Schaden zum Kerngeschäft der Kfz-Versicherer geworden, so der Experte für Verkehrsrecht. Auffällig sei, dass die Rechtsprechung zum Thema Restwert deutlich mehr Urteile gefällt habe: "Je höher der Restwert, umso weniger muss die regulierende Gesellschaft bezahlen. Trotzdem ist der Geschädigte nicht verpflichtet, auf ein entsprechendes Angebot zu warten und kann sich auf die im Schadengutachten festgelegte Höhe verlassen", verdeutlichte Otting. In Sachen Wiederbeschaffungswert sei die Lage auch von tagesaktuellen Geschehnissen abhängig: "Die Summe, die für einen Diesel-Pkw in Hamburg aufzubringen war, dürfte sich durch die Sperrung erster Straßen Ende Mai deutlich verändert haben." (kt)

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