Flottenkunden, Leasinggesellschaften, Internetfirmen und Herstellervertreter – all sie kamen am Donnerstag zum Eder Flottenforum am Tegernsee. Im Fokus standen auch die Mobilitätsveränderungen der Zukunft. Den passenden Rahmen für die über 140 geladenen Gäste bot wie schon in den vergangenen Jahren das Gut Kaltenbrunn – ein geschichtsträchtiger Hof, der vom Münchner Feinkost-Spezialisten Käfer geführt wird.
Die Auto Eder Gruppe, eine Handelsgruppe mit heute 13 Marken und über 35 Standorten in Bayern, bot in Kaltenbrunn nicht nur Exquisites für den Magen, sondern zeigte mit 20 Fahrzeugmodellen, darunter mehrere Neuheiten, auch ihr breites Portfolio. Vom soliden Ford Transit Kastenwagen bis hin zum vollelektrischen Tesla-Jäger Jaguar I-Pace. Auch Probefahrten waren möglich. Wer wollte, konnte sich mit einem Teleskopstapler von Manitou – Eder ist hier Vertriebspartner – in luftige Höhen begeben und den Open-Air-Showroom aus 20 Metern Höhe bewundern. Oder einfach den Ausblick auf den nahegelegenen Tegernsee genießen.
Eder Flottenforum 2018
BildergalerieFür Gesprächsstoff sorgten die zwei Vorträge des Flottenforums. Michael Gergen von Dataforce schilderte anhand mehrerer Statistiken, dass der Pkw-Flottenmarkt in den ersten neun Monaten ein leichtes Minus gegenüber dem Vorjahr aufzeige – trotzdem 2018 aber voraussichtlich das zweitbeste Ergebnis der Geschichte erzielen werde. Hinsichtlich der gefragten Fahrzeugmodelle im Flottenmarkt kam er zu einem eindeutigen Urteil: "Es besteht kein Zweifel, dass das SUV-Segment weiter wachsen wird." Besonders stark nach oben gehe der Trend bei den SUV der Kompaktlasse. Gleichzeitig erschwere die hohe SUV-Nachfrage die hochgesteckten CO2-Ziele. Auch der Trend weg vom Diesel hin zum Benziner sein ein Hindernis für die Minderung des C02-Ausstoßes. Zu guter Letzt zeigte Gern auf, dass der bisherige Anteil alternativer Antriebe im Flottenmarkt (1,3 Prozent EV, 2,7 Prozent Hybrid) bei weitem nicht ausreiche, um den für Ende 2021 von der EU forcierten Grenzwert von 95 Gramm pro Kilometer zu erreichen. "Der Wandel muss massiv ausfallen", urteilte Gergen.
Lisa Ruhrort, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, referierte zum Mobilitätswandel. Elektroantrieb, Digitalisierung und gesellschaftlicher Wandel seien die Schlüsselpunkte. Künftig würden immer mehr Menschen – besonders in den Metropolen – sich nicht mehr auf ein Verkehrsmittel wie das Auto konzentrieren, sondern Beförderungsangebote multimodal nutzen. "Mobilitätsbudget statt Dienstwagen", lautete eines ihrer durchaus provokanten Szenarien. Ruhrorts Fazit: "Es ist nicht das Ende der Automobilität, aber das Ende der automobilen Monokultur."
Ein Flying-Buffet von Käfer im Anschluss an die Vorträge lud zum Netzwerken ein und bot den passenden Ausklang für das Eder Flottenforum. (ah)