_ Eine imposante Erscheinung ist der Kodiaq auf jeden Fall. Das knapp 4,70 Meter lange Kompakt-SUV findet seinen Namensgeber im rauen Alaska. Und für solch unwirtliches Gelände hält der tschechische Großbär auch die passenden Eigenschaften parat. Mit 187 Millimetern Bodenfreiheit kommt der wahlweise allradangetriebene Hochbeiner selten zum Stoppen. Der vom neuen Octavia bekannte markante Grill, die imposanten Voll-LED-Scheinwerfer (Serie im Style) und die eckig ausgesparten Radkästen vermitteln ein Gefühl von Robustheit, dem man auf der Testfahrt gerne nachgehen möchte. Wir starten mit dem Top-Diesel, dessen 2,0-Liter-TDI 190 PS auf die Straße oder ins Gelände bringt. Das klingt üppig.
Es braucht etwas an Schwung
Aber der so konfigurierte Kodiaq bringt immerhin 1.752 Kilogramm auf die Waage. Vom siebenstufigen DSG-Getriebe, das wie das 4x4-System und die zahlreichen Helfer an Bord aus dem Konzernbaukasten stammt, aktiviert erst bei Drehzahlen nahe von 2.000 seine Bärenkräfte. Dann gibt er sich aber absolut souverän, wobei mit zunehmender Geschwindigkeit auch die Fahrgeräusche zunehmen und der Kodiaq zum kleinen Brummbär mutiert. Für den Solobetrieb reicht im Grunde der 150 PS starke Einstiegsdiesel, der sich mit der sauber schaltenden Sechsganghandschaltung gut in Schwung bringen lässt.
Fünf Fahrwelten
Wer im Allradler sitzt, kann nun zwischen fünf (der Schnee-Modus kommt dazu) Fahrmodi wählen, da ist für jeden etwas dabei. Unbenommen vom Fahrertyp eint die Skoda-Fans vor allem die Suche nach Freiheit. Diese sieht man dem Kodiaq nicht nur an, er gibt sie auch nach innen weiter. Bei nahezu 1,80 Metern Innenraumlänge finden Kopf, Ellenbogen und Knie im Fünfsitzer auf allen Plätzen genügend Freiheit. Mit den zwei Extra-Sitzen in der dritten Reihe wird es natürlich enger. Der Kofferraum fasst 720 bis 2.065 Liter. Und an den Haken kann der Kodiaq zwischen 2,0 und 2,5 Tonnen (4x4, DSG, TDI) nehmen.
Preis-Leistung
Beim Thema Konnektivität orientiert sich der Tscheche stärker an den Trendsettern als früher. Neben den im ersten Jahr kostenfreien Infotainmentdiensten gibt es ein Paket von kostenfreien Assistenzsystemen. Durchgesetzt hat sich bei der tschechischen VW-Tochter längst der Ruf eines tollen Preis-Leistungs-Verhältnisses.
Der Einstiegsdiesel mit Frontantrieb und DSG startet bei 26.084 Euro. Wer statt zum "Active" lieber zum "Ambition" greift, zahlt 2.185 Euro drauf, beim Top-Niveau "Style" sind es 4.200 Euro extra. Kombiniert man das Businesspaket Amundsen oder Columbus dazu, werden nochmal 832 Euro bis 1.807 Euro aufgerufen. Mit Normverbräuchen von 4,9 bis 5,7 Litern bei den Dieseln versperrt nur wenig den Weg ins Bärengehege. So ist der ab März erhältliche Kodiaq optisch eine Erscheinung, die wohl das Straßenbild prägen wird. Denn vom Wesen her ist er eher ein Teddybär als einer zum Fürchten.
- Ausgabe 12/2016 Seite 47 (177.4 KB, PDF)