Luca Napolitano ist Chef der Traditionsmarke Lancia, die sich jetzt mit dem elektrischen Ypsilon zurückmeldet. Weitere Modelle sollen folgen.
Dem neuen elektrischen Lancia Ypsilon sollen im 2-Jahre-Turnus weitere Modelle folgen. Was macht Sie so zuversichtlich, dass die Kunden bereit sind, eine fast vergessene Marke wiederzuentdecken?
Napolitano: Es gibt auch außerhalb Italiens viele Menschen, die mit dem Namen Lancia noch viel anfangen können. Italienische Ingenieurskunst, exklusives Design und sicher auch sportliche Erfolge. Wir werden aber nicht frühere Fehler wiederholen und bei den neuen Modellen auf Nostalgie setzen. Wie beim Ypsilon fokussieren wir uns auf geschmackvolle Modernität, hochwertige Materialien und wohnliche Exklusivität.
Lancia Ypsilon (2024)
BildergalerieUnd natürlich auf zeitgemäße Technik, die von den anspruchsvollen Kunden in einer Welt im Wandel auch erwartet werden. Deshalb treten wir mit der Marke im Premiumsegment an, in dem italienische Produkte weltweit eine große Bedeutung haben.
Und was ist mit den Kunden, die weiterhin sportlich orientiert sind?
Napolitano: Zusammen mit den verschiedenen Varianten des Ypsilon starten wir in ab 2025 in Deutschland auch den dynamischen „HF“, was schon in der Vergangenheit für besonders leistungsstarke Modelle der Marke stand. 210 PS, in 5,8 Sekunden auf 100 km/h. Er ist etwas größer als andere Varianten des Ypsilon, liegt tiefer und hat einige besondere Designmerkmale vor allem im Frontbereich. Mehr verraten wir aber noch nicht.
Ab 2029 will Lancia nur noch rein elektrische Modelle bauen. Warum dann jetzt noch eine Version mit Verbrennermotor?
Napolitano: Weil wir realistisch sind. Auch in den europäischen Ländern, in den wir mit Lancia starten, gibt es aus welchen Gründen auch immer Menschen, die diesen Antrieb bevorzugen und einen entsprechenden Lancia erwarten. Der ist mit einem Mildhybrid-System versehen, was vielleicht später den Übergang zur Elektromobilität auch für derzeit noch skeptische Kunden erleichtern wird.