Auch im kommenden Jahr werden E-Autos noch nicht in der Breite von Menschen gekauft, die ein kleineres Budget zur Verfügung haben. Dass die Modelle selbst als Kleinwagen meist teuer bleiben, hemmt auch die generelle Verbreitung der E-Mobilität, meint Stefan Bratzel, Professor für Automotive Management an der FH Bergisch Gladbach.
Was halten Sie für die größte Herausforderung beim Thema Elektromobilität im kommenden Jahr?
Das Angebot preislich attraktiver Elektrofahrzeuge ist die größte Herausforderung für den Markthochlauf. Die Anschaffungskosten der Elektrofahrzeuge sind noch deutlich teurer im Vergleich zu Verbrennern. Das ist das größte Kaufhemmnis.
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Wer kauft im kommenden Jahr ein E-Auto – sind das noch kaufkräftige Early Adopters oder schon Menschen mit kleinerem Geldbeutel?
Es werden eher die kaufkräftigen Kunden sein, die im nächsten Jahr ein Elektroauto anschaffen. Aber viele davon besitzen bereits ein Elektroauto. Gleichzeitig werden einige gewerbliche Kunden – trotz Wegfall der Prämie – zu den Neukunden zählen.
Wir haben 2023 Fortschritte in Sachen Autonomes Fahren gesehen, Mercedes und bald BMW fahren auf Level 3, Hersteller wie Ford haben Level 2+ eingeführt. Aber in den USA hat GM seinen Robotaxi-Dienst eingestellt. Was erwarten Sie beim Autonomen Fahren für 2024?
Bei Privatfahrern werden sich vor allem Level 2+ Systeme kontinuierlich verbreiten. Bei Level 3 geht es schrittweise weiter, hier muss der Geschwindigkeitsbereich noch weiter erhöht und die Kosten gesenkt werde. Hier sind deutsche Hersteller wie Mercedes und BMW ganz vorne mit dabei. Aus unserer Sicht werden wir im Bereich Robotaxis vor allem in den USA durch Waymo und in China Fortschritte beim Autonomen Fahren sehen.