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Die Optik macht den Unterschied

03.11.2017 06:00 Uhr

Kia springt mit dem Stonic auf den B-SUV-Zug auf. Statt mit Offroad-Fähigkeiten punktet der kleine Hochbeiner aber lieber mit bunten Farben. Der sehr individuelle Stadtpionier hat allerdings seinen Preis.

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_ Geld verdienen lässt sich in der Autobranche derzeit vor allem mit SUV: Die hohe Sitzposition, gute Rundumsicht und ein bisschen mehr gefühlte Sicherheit sind gefragt. Während mittelgroße Hochbeiner wie VW Tiguan, BMW X1 oder Opel Mokka X durchaus über gewisse Geländefähigkeiten verfügen, sind die B-Segment-SUV mehr Schein als Sein - das gilt auch für Kias Stonic.

Bulliger Auftritt

Wie fast alle Vertreter der Knapp-4,20-Meter-SUV-Klasse fährt auch der Stonic ohne Allradantrieb vor und Offroad-Abenteuer, die über eine Schotterpiste hinausgehen, verbieten sich von allein. Das aber, so Kia, haben die Kunden eh nicht vor. Sie sollen zum Stonic greifen, weil er mit seinen ausgeprägten Radhäusern, den Plastikplanken, dem angedeuteten Unterfahrschutz und der markanten Dachreling deutlich bulliger und selbstbewusster auftritt als der Rio. Ansonsten sind die Vorteile des SUVs gegenüber dem klassischen Kleinwagen gering: Die Sitzposition ist nur marginal höher, das Platzangebot identisch. Einzig im Fond hat man nach oben etwas mehr Luft und in den Stonic-Kofferraum gehen mit 352 Litern ein paar Extra-Liter rein. Der Nachteil: Das Gepäck muss über die recht hohe Ladekante gewuchtet werden. Einen Trumpf hat der Stonic allerdings im Ärmel: Er ist der Kia mit den bislang meisten Individualisierungsmöglichkeiten. Mit knalligen Farben und Zweitonlack fällt der Koreaner im Einheits-Grau positiv auf und in der Spirit-Ausstattung hübschen ein paar bunte Dekor-Teile auch das aus dem Rio bekannte funktionale, aber etwas langweilige Cockpit auf.

Automatik erst 2018

Spätestens bei der Motorenpalette ist es mit der Individualität aber vorbei. Im Stonic arbeiten vier schon bekannte Aggregate. Der 110-PS-Selbstzünder dürfte selbst im Flottenbereich keine Rolle spielen, schon allein mangels eines Automatikgetriebes. Das gibt es vorerst für kein Triebwerk, ab 2018 kann aber der Ein-Liter-Turbobenziner damit ausgestattet werden.

Der dreizylindrige 120-PS-Motor knurrt zwar ein wenig, sorgt aber zusammen mit dem solide abgestimmten Unterbau für den größtmöglichen Fahrspaß. Wer sich mit weniger Leistung zufriedengibt, kann zwischen zwei Vierzylinder-Benzinern wählen, die 84 PS (1.2) oder 99 PS (1.4) zur Verfügung stellen. Vor allem Letzterer ist keine schlechte Wahl und erfreut mit seiner bauartbedingten direkten Gasannahme. Allerdings ist der Sauger weder ausgesprochen leise noch sehr sparsam: Mindestens 5,5 Liter rauschen pro 100 Kilometer durch die Benzinleitung.

Kein Schnäppchen

Günstig ist der Stonic aber ohnehin nicht: Die Preise starten für den kleinsten Sauger bei 13.269 Euro - gut 3.400 Euro mehr als für einen vergleichbaren Rio fällig werden. Den Unterschied machen die Optik und ein bisschen mehr Ausstattung: Bei jedem Stonic sind eine Klimaanlage und ein Sieben-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem an Bord. Damit lassen sich schon in der Basis Apple- und Android-Smartphones koppeln und die bis zu 748 Euro für das fest verbaute Navigationssystem sparen.

Das Geld steckt man besser in das 1.000 Euro teure Assistenz-Paket (Notbremse, Tempomat, Fernlichtautomatik und Spurverlassenswarner), in das Emotion-Paket für 832 Euro mit Sitz- und Lenkradheizung, Parksensoren, Tempomat und elektrischen Fensterhebern hinten oder in das Technologie- Paket mit LED-Rücklichtern, Startknopf, Totwinkel- und Querverkehrwarner für insgesamt 748 Euro.

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