Der deutsche Flottenmarkt hängt weiter am Gas. Wie der Branchenbeobachter Dataforce in Frankfurt mitteilte, wurden im August 56.384 Neuzulassungen von Fuhrparks gezählt – 12,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Damit wuchs das Segment den 21. Monat in Folge. Per Ende August gab es bereits knapp 510.000 Flottenzulassungen, ein Zuwachs von über 40.000 Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Für das Gesamtjahr erwartet Dataforce 770.000 Neuzulassungen im Flottenmarkt. Damit verkürzt der Absatzkanal den Abstand zum weiterhin schwächelnden Privatkundengeschäft. Auch im August ging die Nachfrage der Endverbraucher um 2,5 Prozent auf 78.671 Einheiten zurück. Mit einem kumulierten Minus von einem Prozent steuert der Privatmarkt damit auf einen weiteren Negativrekord zu.
Als Hauptgrund für die – trotz guter Konjunktur und Verbraucherstimmung – schwache Nachfrage privater Haushalte gilt das weiter steigende Interesse an jungen Gebrauchten. Dieses zeigt sich nicht nur im Anstieg der Neuzulassungen auf Sondereinflüsse, sondern auch in einem kräftigen Zuwachs bei den Besitzumschreibungen auf private Halter. "Fahrzeughandel und -hersteller müssen sich darauf einstellen, dass sich die Gewichte der Marktsegmente in den nächsten Jahren noch weiter verschieben werden", kommentierte Dataforce.
23 Prozent mehr Händlerzulassungen
Massiv an der Zulassungsschraube drehten erneut die Autohändler. Im August gingen 52.354 Neuwagen auf ihr Konto – ein Zuwachs von 23,4 Prozent. Der Fahrzeugbau steigerte seine Neuzulassungen (19.416) moderat um 4,6 Prozent. Geringer als 2014 war die Nachfrage der Autovermieter. In diesem Segment wurden 19.416 Einheiten (minus 9,2 Prozent) registriert. In Summe zählte Dataforce im Bereich der Sondereinflüsse 91.259 Pkw-Neuzulassungen. Das waren rund zehn Prozent mehr als im August 2014.
Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wuchs der deutsche Automarkt im vergangenen Monat um 6,2 Prozent auf 226.314 Neuwagen. Kumuliert stehen 2,135 Millionen Neuwagen in der Zwischenbilanz (plus 5,6 Prozent). (rp)