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Bundestagswahl: Grüne fordern 1.000 Euro Zuschuss für Lastenfahrräder

23.08.2021 12:53 Uhr
Die Grünen wollen den Kauf von Lastenrädern mit 1.000 Euro fördern.
© Foto: Inga Kjer / dpa Themendienst / picture alliance

Mit der Prämie konkretisiert die Partei ihre Pläne, die Anschaffung von Job- und Lastenrädern zu fördern. Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock sieht in dem Geld zudem einen Ausgleich zur Kaufprämie für E-Autos. Kritik an dem Vorhaben ließ nicht lange auf sich warten.

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Die Grünen wollen den Kauf von Lastenfahrrädern mit 1.000 Euro fördern. Nachdem sich bereits der Grünen-Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler für eine entsprechende Prämie ausgesprochen hatte, unterstützte nun auch Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock das Vorhaben. Die Politikerin erklärte gegenüber der ARD: "Eine Förderung für Lastenräder halte ich für sehr richtig." Es solle keine "absolute Ungleichheit" geben zu einer Förderung von 6.000 Euros für Elektroautos. Damit könnten auch Menschen, die keinen Führerschein hätten oder nicht Auto fahren wollten oder könnten, zum Beispiel ihre Einkäufe nach Hause bringen.

Ihr Abgeordneten-Kollege Kindler hatte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zuvor gesagt, dass durch die Prämie eine Million Lastenräder vom Bund gefördert werden sollten - anders als bisher auch privat genutzte. Derzeit können nur Firmen, Kommunen oder Vereine eine Förderung beantragen. "Saubere Mobilität gibt es nicht zum Nulltarif", sagte Kindler. "Lastenrädern, insbesondere wenn sie mit E-Motor ausgestattet sind, kommen in der Verkehrswende eine wesentliche Bedeutung zu."

Eine bessere Förderung der Radinfrastruktur findet sich auch im Wahlprogramm der Grünen zur Bundestagswahl am 26. September, allerdings ohne Nennung eines konkreten Förderbetrags. "Wir verstärken die Bundesförderung und Beratungsangebote für den Ausbau und die Modernisierung der Radinfrastruktur, schaffen ein schlagkräftiges Kompetenzzentrum Radverkehr und bezuschussen die Anschaffung von Job- und Lastenrädern sowie S-Pedelecs", heißt es da.

Kritik lässt nicht lange auf sich warten

Kritik an den Plänen kam von Union und FDP. Unionsfraktionsvize Ulrich Lange (CSU) etwa lehnte Kindlers Idee ab. Nur im innerstädtischen Bereich könnten Lastenfahrräder ein sinnvolles Instrument sein, sagte er der "Welt". Ein Großteil lebe aber auf dem Land. "Die Mehrheit der Menschen hat von dem Vorschlag der Grünen gar nichts, außer dass sie dafür zahlen soll."

Der verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Oliver Luksic, sagte demselben Medium: "Es gibt bereits circa 100 Fördertöpfe von Bund, Ländern und vor allem Kommunen mit Subventionen für den Kauf eines Lastenfahrrads, die Grünen wollen diesen Förderdschungel nun aber noch ausweiten statt endlich gezielter zu fördern." Linke-Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali sagte "Welt", Lastenfahrräder könnten in einigen Städten eine Hilfe sein, "in den ländlichen Regionen helfen sie praktisch niemandem". Wer glaube, mit einer staatlichen Förderung von Lastenfahrrädern die Verkehrswende einleiten zu können, der befinde sich auf dem Holzweg. "Stattdessen sollte der öffentliche Nahverkehr konsequent ausgebaut werden, und die Ticketpreise müssen sinken." (dpa)

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