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Akkus in Elektroautos: Es gibt noch keinen Standard für "Battery SoH"

21.12.2023 05:57 Uhr | Lesezeit: 2 min
Elektroauto, Batterie
Arbeiten am Elektroauto.
© Foto: ProMotor/T.Volz

Pascal Mast, Director New Technologies and Sustainable Services bei Tüv Süd, über verschiedene Methoden zur Beurteilung der Batterieleistung in Elektroautos.

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Es gibt verschiedene Methoden, um den SoH zu bestimmen. Sind alle Methoden gleichwertig zu sehen?
P. Mast: Tatsächlich werden im Markt mittlerweile viele verschiedene Methoden angeboten, um einen SoH-Wert zu bestimmen. Diese sind aber nicht gleichwertig und greifen teils auf verschiedene Parameter und Referenzen zurück. Da es überdies Stand heute noch keine standardisierte Definition zur Bestimmung des "Battery SoH" gibt, können die verschiedenen Methoden nicht einfach uneingeschränkt miteinander verglichen werden. Im Übrigen gilt dasselbe auch für die aus den Fahrzeugen ausgelesenen Herstellerangaben.
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Ein möglicher SoH-Wert kann beispielsweise das Verhältnis von aktuell verfügbarer Energiemenge der Batterie zur anfangs verfügbaren Energiemenge im Neuzustand sein. Auch hier gibt es aber bezüglich einiger Parameter zur Berechnung unterschiedliche Ansätze. Entsprechend gibt es (Stand heute) keine per Definition und Standardisierung gleichwertigen Methoden oder Ergebnisse.
Also versteht jeder etwas anderes unter dem SoH?
P. Mast: Der Begriff SoH kann auf verschiedene Weisen interpretiert werden. Der SoH ist grundsätzlich ein Verhältnis zwischen dem aktuellen Zustand bezogen auf den Neuzustand - in der Regel wird ein Prozentwert angegeben. Allerdings kann sich der Vergleich auf unterschiedliche physikalische Parameter beziehen. Beispielsweise kann sich der Zustand auf die Energiemenge oder den Widerstand einer Batterie beziehen. Am häufigsten wird der Bezug auf die Energiemenge hergestellt, die aktuell in der Batterie noch zur Verfügung steht. Stand heute sind die Referenzen und Randbedingungen aber nicht per Definition festgelegt und können daher bei verschiedenen Methoden abweichen.
Sind Schnelltests verlässlich?
P. Mast: Schnelltests, die nur einzelne Zahlenwerte aus den Fahrzeugsteuergeräten auslesen, geben die aktuellen Werte aus dem Batterie-Managementsystem des Fahrzeugs an und sind somit eine Momentaufnahme. Diese beruht auf den vom Hersteller angegebenen Werten. Handelt es sich um eine neutrale und fahrzeugunabhängige SoH-Bestimmung, muss die Batterie gestresst oder belastet werden.
Lässt der SoH Rückschlüsse auf die Sicherheit zu?
P. Mast: Aus Tüv Süd-Sicht sollte der SoH-Wert Teil einer komplexeren Sicherheitsbewertung sein. Diese Sicherheitsbewertung bezeichnen wir als Check des Battery "State of Safety" (SoS). Verwertbare Rückschlüsse auf die Batteriesicherheit bei der ausschließlichen Betrachtung des SoH-Werts können allerdings nicht gezogen werden.
Wann wird es einen solchen Mess-Standard für SoH geben können?
P. Mast: Es gehört auch zu unseren Aufgaben, mit der Industrie, Technologienanbietern, Standardisierern und Regulierern entsprechende Standards zu entwickeln und zu etablieren. Auch bei den Verhandlungen zur neuen Abgasnorm Euro 7, die ab 2025 gelten soll, wird das Thema "Batteriezustand" immer präsenter, es muss folglich ein einheitlicher Standard erarbeitet werden. In der noch nicht verabschiedeten Euro-7-Norm wird der Batteriezustand mit den Begriffen SoCE (State of Certified Energy) und SoCR (State of Certified Range) erwähnt.
Die Daten werden in Relation zu bereits erfassten Daten von Batterien gleichen Typs eingeordnet und mit der ursprünglichen Kapazität des Fahrzeugmodells verglichen. Die Software-Anwendung E-Health Charge spuckt anschließend einen Report aus, auf dem der Gesundheitszustand der Batterie sowie weitere Daten zu finden sind. Laut Mahle soll diese Batteriemessung mit gängigen Elektroautos funktionieren, die über eine entsprechende CCS-Ladebuchse verfügen. Im Gegensatz zu anderen Lösungen soll die Messung in deutlich kürzerer Zeit geschehen und ohne Fahrt des Autos möglich sein. Zusätzlich fungiert das E-Health Charge als vollwertiges Gleichstrom-Ladegerät (DC) für E-Fahrzeuge, das sich mobil einsetzen lässt.
Es ist dafür nur eine CEE-Starkstromsteckdose erforderlich. Je nach Absicherung dieser Steckdose und dem Bedarf gibt es zwei Produkte: Das E-Charge 10 ist eine handlichere Variante mit 10 Kilowatt DC-Ladeleistung, die von einer Person getragen werden kann. Die größere Version E-Charge 20 lässt sich auf Rollen bewegen und schafft 20 kW Ladeleistung.
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