Fangen wir doch einmal hinten an: Ein Trenn-Netz hinter der zweiten Sitzreihe, vier sehr solide wirkende Metall-Verzurrösen, ausklappbare Taschenhaken und ein Organizer auf dem Boden des Kofferraums. So sollte – Thema Unfallverhütungsvorschrift, Ladungssicherung und Flexibilität – das Abteil des Dienstwagenfahrers ausgestattet sein. Vorbildlich, wie der Skoda Superb Combi 4x4 auftritt.
Seit 2015 ist der Skoda Superb III am Start, 2019 gab es ein Facelift. Der lange Tscheche gehört nach wie vor zu den Lieblingen im Fuhrpark, ist unter den Top Ten zu finden. Dass der Tscheche nun doch ein wenig in die Jahre gekommen ist, merkt man am ehesten im Innenraum, der ein bisschen altbacken wirkt: Der allzu grobe Automatik-Wählhebel wirkt etwas aus der Zeit gefallen Ende 2023 soll dann die neue Generation des Erfolgskombis zu haben sein.
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Nichtdestotrotz funktioniert die Bedienung einwandfrei und kinderleicht. Entweder über den Glas-Touchscreen (der in seiner Größe von 9,2 Zoll völlig ausreichend ist) oder über die haptischen Tasten, die für Klimatisierung vorgesehen sind. Alles in allem gibt es nichts an der Verarbeitung zu mäkeln, zu loben dagegen sind die sehr bequemen Sitze, in denen man ohne Schmerzen problemlos Kilometer um Kilometer abspulen kann. Gerne greif man an diesen kalten Wintertagen auf die bekannten „Clever“-Features wie den Regenschirm in der Türverkleidung oder den Eiskratzer in der Tankklappe zurück.
Aber hoppla - die Düse für das Wischwasser der Heckscheibe sitzt arg weit rechts. Folge: Die Flüssigkeit lässt sich nur schwerlich und nicht gleichmäßig über das Glas verteilen.
Über die Fahreigenschaften müssen nicht viele Worte verloren werden – die funktionieren seit eh und je klaglos. Das Zusammenspiel von 7-Gang-DSG (zugegeben: da haben andere heute mehr drauf) funktioniert einwandfrei, dank adaptivem Fahrwerk DCC (netto: 882 Euro) findet jeder seinen gewünschten Modus (wenngleich die Unterschiede in den Fahrmodi marginal sind). Natürlich stellt das Fahrzeug mit 200 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment jederzeit genügend Leistung zur Verfügung, Überholmanöver auf Landstraßen muss niemand scheuen, auch flott absolvierte Autobahnetappen stellen für Fahrer und Fahrzeug keinerlei Herausforderung dar.
Bei allem bleibt der Skoda Superb Combi erfreulich leise im Innenraum, die Windgeräusch halten sich auch bei hohen Tempi in Grenzen, kommod rollt der Kombi über die 18-Zöller ab. Auch die Annehmlichkeiten des 4x4 Allradantriebes nimmt man an diesen oft feuchten und nassen Februar-Tagen gerne zu Kenntnis. Und nicht zuletzt erfreut der Kombi auch das mit spitzen Stift rechnende Fuhrparkmanagement: Unter sieben Litern lässt sich der Tschechen-Kombi lässig und zugleich flott bewegen, bei den derzeitigen Dieselpreisen kommt man also mit unter 15 Euro Kraftstoffkosten pro 100 Kilometer hin.
Wer die serienmäßigen Assistenzsysteme noch etwa aufbrezeln mag, greift zum Paket Assistenz Plus (1.067 Euro netto), das Helfer wie zum Beispiel den Spurwechselassistent oder Müdigkeitswarner enthält. Im Paket Business Columbus (2.387 Euro netto) finden sich unter anderem das Navigationssystem Columbus, die Phonebox, eine 230-V-Steckdose sowie USB-Anschlüsse und Tablet Halter.
Wenn es etwas am Skoda Superb Combi zu kritteln gibt, dann nur dies: Das Fahrzeug ist für die eine oder andere Konstellation einfach einen Tick zu lang: Beim Ein- und Ausparken ist trotz Rückfahrkamera viel Kurbeln am Volant nötig. Im städtischen Raum in eine Parklücke am Straßenrand zu manövrieren, erfordert viel Geduld und Nerven. In die Tiefe des Raumes – spricht Kofferraum – vorzudringen, ist nur schwer möglich. Gleichzeitig bietet das Fahrzeug so üppigen Fußraum im Fond, dass auch Insassen jenseits der Normalgröße problemlos die Beine kommod geordnet bekommen. Wer aber braucht wirklich dieses gewaltige Platzangebot – und vor allem: wie oft?
Die alte – und bewährte – Kombination Kombi plus Dieselmotor plus Laderaum (plus Allrad) funktioniert nach wie vor vortrefflich – vor allem für Dienstwagenfahrer. Kein Wunder, dass der Skoda Superb seit Jahren eines der beliebtesten Flottenfahrzeuge ist und regelmäßig bei den Neuzulassung-Statistiken vorne mit dabei ist. Nur ein bisschen kürzer dürfte er sein – dann allerdings wäre er ein Skoda Octavia Combi – der Liebling Nummer eins bei den Import-Fahrzeugen in deutschen Flotten.