Es war das Jahr 2009, als der Peugeot 5008 auf den Markt kam und Vans noch en vogue waren. Mode ändert sich bekanntlich – und kommt irgendwann wieder. Damals war die Zeit, als SUV jeglicher Größe zum Überholvorgang ansetzten und die Vans im Rückspiegel verblassten. Das spürte auch Peugeot und kam 2017 mit der zweiten Generation des 5008. Der sieht anno 2023 noch immer unverändert attraktiv aus. Trotz allem wird er von Peugeot seitdem als SUV feilgeboten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) stört das indes nicht und die führen ihn weiterhin im Segment der Großraum-Vans. Wobei die KBA-Kategorisierungen nicht immer einleuchten.
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Egal ob nun SUV oder Van: So richtig vorwärts geht es beim 5008 gerade nicht. Im Juni wurden laut KBA 462 Modelle zugelassen (insgesamt in Deutschland), seit Anfang des Jahres 2.037, ein Hyundai Tuscon, nach Peugeot-Sprech im selben Segment angesiedelt, macht das im Monat. Ein Grund dafür: Der Peugeot 5008 nähert sich mit großen Schritten seinem Ende der Lebenszeit. Dennoch wirkt er frisch. Und Peugeot packt neue Technik rein. Zum Beispiel einen neuen Antrieb. Dieser wird beim KBA sogar unter „alternativer Antrieb“ geführt, denn Peugeot pflanzt dem 5008 einen neuen 48-Volt-Riemenstarter-Generator-Benziner unter die Haube und das goutiert das KBA bereits als „alternativer Antrieb“.
Peugeot 5008
BildergaleriePeugeot 5008: Der 136-PS-Hybrid reicht gerade so
Bestandteil des 5008-Hybrid-Pakets, das nach und nach auch in anderen Fahrzeugen vieler Stellantis-Marken auftauchen wird, ist ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Ottomotor, der mit einem neuen Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und dort integriertem 48-Volt-E-Motor (21 PS Leistung) auf Spritspar-Fahrt geht. 136 PS kommen in Gänze dabei raus. Wird rekuperiert, kann die Energie in dem kleinen Lithium-Ionen-Akku (0,89 kWh Kapazität) unter dem Fahrersitz gespeichert werden. Was das soll? In der Theorie den Verbrauch um 15 Prozent senken – nach WLTP sollen es beim Peugeot 5008 nur 5,9 Liter pro 100 Kilometer respektive 132 Gramm pro Kilometer sein – mit dem 56-Liter-Tank lassen sich also Langstrecken am Stück bewältigen. Kurze Strecken sollen sich sogar rein elektrisch zurücklegen lassen, was bei unseren Testfahrten im heißen Süden Spaniens nur sporadisch funktionierte – zumindest dann, wenn wir Kraft via Gaspedal abverlangten. Zudem soll der E-Boost für etwas mehr Schwung beim Beschleunigen sorgen.
Die Fahrleistungen des 1.2 l HYBRID 136 e-DSC6, wie er offiziell bezeichnet wird, sind ausreichend, aber nicht begeisternd – und das für die „Top-Motorisierung“. Mehr Leistung gibt es im Peugeot 5008 nicht – wie bei so vielen Stellantis-Derivaten, die keinen Stecker (Plug-in-Hybrid) besitzen. Immerhin hat der Dreizylinder in der höchsten Ausstattung GT knapp 1,8 Tonnen zu bewegen. Das merkt auch das Getriebe, das trotz nur sechs Gängen häufig nach dem passenden sucht. Denn 230 Newtonmeter Drehmoment sind das Maximum.
Der Peugeot 5008 fiept, summt und schnurrt
Beim Anspringen des Benziners rappelt es spür- und hörbar, ein dezenter Motorstart sieht anders aus. Und auch im Standgas werkelt der Dreizylinder deutlich und erinnert eher an einen kultivierten Diesel als an einen ultramodernen Benziner. Innen merken aufmerksame Menschen ein Dauerfiepen und -pfeifen bei Last, das auf das 48-Volt-System zurückzuführen ist und das bei ausgeschalteter Musik stets hörbar ist – das muss man mögen oder ignorieren (können). Dass Energie im Schubbetrieb zurückgewonnen wird, merkt man sofort. Das Bremsmoment ist hoch und erinnert ans One-Pedal-Drive bei den E-Autos, freilich ohne diese Verzögerung auch nur annähernd zu erreichen.
Den Peugeot 5008 gibt es nur noch mit drei Motoren. 130-PS-Benziner mit Handschaltung ab 32.000 Euro (netto) – das sind übrigens exakt 5.000 Euro (netto) mehr als vor zwei Jahren für denselben Motor in derselben Ausstattungslinie –, gefolgt vom gleichstarken 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit Achtgang-Automatik und ebender neuen, hybridisierten Version mit Doppelkupplungsgetriebe, der bei 35.000 Euro in der Ausstattung Active Pack startet. Darüber rangiert das Allure Pack (+ 2.900 Euro) und die von uns gefahrene GT-Ausstattung (nochmals 1.850 Euro teurer).