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Fahrbericht Hyundai i10 N Line: Wilder Gnom mit Turbolader

21.08.2020 10:39 Uhr
Den Hyundai i10 N Line gibt es ausschließlich mit dem aufgeladenen Einliter-Dreizylinder und 74 kW/100 PS.
© Foto: Hyundai

Kurz nach der Einführung des Hyundai i10 schieben die Koreaner das aufgeladene Topmodell nach, das in der sportlichen N Line anrollt.

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Von Patrick Broich

Normalerweise sind sportliche Modelllinien ein kleines Zugeständnis an all diejenigen Kunden, die sich keinen großen Motor leisten, aber dennoch ein extrovertiertes Äußeres möchten. Nicht so beim nun nachgereichten Hyundai i10 N Line, der in dieser Ausstattungslinie ausschließlich mit dem aufgeladenen Einliter-Dreizylinder und 74 kW/100 PS (4,8 Liter/100 km gemittelt) daherkommt. Mit der Mehrleistung gehen auch einige optische Schmankerl einher: So trägt die Front des N Line spezifische LED-Tagfahrlichter – markant gestylt und im Kühlergrill integriert. Den Abschluss des vorderen Stoßfängers bildet eine Spoiler-Lippe mit roter Zierleiste.

Wer sich dann noch nicht aufgeklärt fühlt, es gibt auch noch das N Line-Emblem auf dem Grill. Hinten bekunden Doppel-Endrohr und ein angedeuteter Diffusor sportive Werte. Spezifische 16-Zoll-Aluräder gehören ebenfalls zum Serienumfang des kleinen Sportlers. Innen finden die Passagiere Lenkrad sowie Schalthebel mit N Line-Logo, und der Fahrer bedient augenfällige Alu-Pedale. Das Gebotene schlägt preislich mit einem Aufpreis von 7.604 Euro zu Buche gegenüber den Basismodell – Hyundai ruft demnach 18.316 Euro für den i10 N Line auf.

Gewachsener Radstand für mehr Platz im Fond

Sämtliche wichtige Neuerungen des frischen Modells gegenüber dem Vorgänger gelten ohne Frage auch für die N Line. Als nützlich erweist sich beispielsweise der um vier Zentimeter auf 2,43 Meter angewachsene Radstand, der dafür sorgt, Hinterbänkler trotz lediglich 3,67 Metern Außenlänge passabel unterzubringen. Und obwohl das Design eher behutsam angepasst wurde, wirkt der frische Koreaner grundsätzlich drahtiger als zuvor, kommt er etwas tiefer sowie breiter um die Ecke. Unmittelbar nach dem Einstieg fällt der große, integrierte Zentralmonitor auf, über den viele Features angesteuert werden – ein Maß an Infotainment, das in diesem Segment weder der PSA- noch der Volkswagen-Konzern bieten. Hier kann der Kunde nicht nur auf eine Smartphone-Integration, sondern auf Wunsch ebenso auf ein fest installiertes Navigationssystem (1.218 Euro) zurückgreifen, das vor allem empfehlenswert ist, wenn Apple CarPlay oder Android Auto ihre Lotsenführung in Ermangelung von Netzabdeckung versagen.


Hyundai i10 (2020)

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Auch beim Thema Fahrerassistenz leistet der neue i10 eine ganze Menge. Alle Modelle werden ab Werk mit autonomer Notbremsung inklusive Fußgänger-Erkennung ausgerüstet und bieten darüber hinaus einen aktiven Spurhalteassistenten. Auf Wunsch gibt es Verkehrszeichen-Erkennung. Spannend ist die Frage, wie multifunktional sich der Kleinwagen am Ende gibt. Denn viele Assistenten und Infotainment machen noch nicht zwingend ein komfortables Gefährt.

Turbo deutlich agiler

Der Raumeindruck vorn geht jedenfalls in Ordnung. Und wer möchte sich schon darüber beschweren, dass es in einem Stadtfloh hinten etwas enger zugeht. Und die hauptsächliche i10-Zielgruppe dürfte vorwiegend kurze Fahrten auf dem Schirm haben. Sollte der i10-Interessent gegen den Trend des Segments auch mal längere Touren einplanen, ist die hier besprochene N Line-Ausgabe ideal. Mit dem kleinen Turbo setzt sich der frontangetriebene Hyundai nämlich deutlich lebhafter in Bewegung als die bisweilen zäh agierenden Sauger-Varianten – dank Drehmoment-Peak (172 Newtonmeter) bereits ab 1.500 Touren. Mit einem Standard-Sprint von gut zehn Sekunden auf 100 km/h ist die jetzt erhältliche Turboversion zwar kein Athlet, aber doch in jeder Lebenslage souverän unterwegs. Und das Fahrwerk mutet ausgewogen an, hat noch eine angesichts der Fahrzeugkategorie komfortable Note, so dass eine längere Spritztour nicht unangenehm wird.

Zu guter Letzt noch die Anmerkung, dass der i10 trotz großzügiger Infotainment-Einlagen klassisch bleibt mit guten, alten anlogen Rundinstrumenten. Die intuitive Bedienung erfolgt insbesondere über das Multifunktionslenkrad und den Achtzoll-Touchscreen (falls bestellt). Der Tribut an die Praxistauglichkeit wird in Form eines höhenverstellbaren Kofferraumbodens geleistet, wenngleich der Gepäckraum an sich natürlich keine riesigen Mengen schluckt mit 252 Litern Volumen. Kleinstwagen ist eben Kleinstwagen.


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