Von Patrick Broich/SP-X
Blechverkleidung statt hinterer Seitenfenster und eine nutzwertige Ausstattung: Zum Preis von 16.330 Euro netto sind nun die Kastenwagen Citroen Berlingo und Peugeot Partner erhältlich. Angetrieben werden sie in der Basisvariante vom 55 kW / 75 PS starken Dieselmotor, immer an Bord befinden sich in Bluetooth-Freisprechanlage und Radio.
Die Berlingo-Front haben die Gestalter beim Kastenwagen etwas versachlicht, er verfügt über breitere Scheinwerfer und damit nicht mehr ganz über die Extravaganz der Personenwagen-Ausgabe. Der Peugeot Partner gleicht der Rifter genannten Pkw-Variante optisch. Die Kastenwagen sind standardmäßig 4,40 Meter lang, aber auch in einer längeren Variante mit 4,75 Meter erhältlich. Bis zu zwei Europaletten passen hinein. Beide Versionen können wahlweise mit drei oder fünf Sitzen, Flügeltüren oder Heckklappe ausgestattet werden. Seitliche Schiebetüren sorgen für einfachen Zugang zum Laderaum.
Die wie das dritte Schwestermodell Opel Combo im Wesentlichen auf der EMP2-Plattform basierenden Arbeits-Berlingo und -Partner bewegen sich fort wie ihre kultivierten Brüder mit Pkw-Anspruch. Es ergibt sich lediglich durch den leeren Laderaum dennoch ein anderer Geräuscheindruck, Vibrationen werden weniger absorbiert, es hallt etwas mehr. Fein ist, dass sämtliche Motorvarianten der Pkw auch hier zum Einsatz kommen. Dass die beiden Basisdiesel mit 55 kW / 75 PS und 73 kW / 100 PS noch über die Abgasnorm Euro 6b verfügen, ist ein Makel, den PSA beseitigen sollte. Der neue 1,5-Liter mit 96 kW / 130 PS schafft ja schließlich auch Euro 6d-temp.
In Kombination mit dem stärkeren Diesel ist die aus den Pkw-Varianten bekannte Achtstufen-Wandlerautomatik (ab 23.280 Euro netto) erhältlich, die nicht nur geschmeidig schaltet, sondern generell das Drehzahlniveau senkt, sodass man bei Richtgeschwindigkeit leise unterwegs ist. Grundsätzlich entspricht der Dämmungsaufwand bei den Kastenversionen jenem der Pkw.
Citroën Berlingo Kastenwagen (2019)
BildergalerieSo unterscheiden sich die Cockpits
Ob es nun Berlingo oder Partner werden soll, könnte abgesehen von der persönlichen Marken-Präferenz auch vom Cockpit abhängen. Denn während der Berlingo innen konventionell Interieur eingerichtet ist, verfügt der Partner serienmäßig über das sogenannte iCockpit mit den hochgesetzten Armaturen und deutlich kleinerem Lenkrad.
Markenübergreifend finden sich interessante Innovationen an Bord. So zeigen die neuen Nutzfahrzeuge an, wenn sie zu viel Last an Bord tragen und warnen entsprechend. Die Option kostet 220 Euro Aufpreis und ist erst etwas später bestellbar. Je nach Version sind zwischen 650 und 1.000 Kilogramm Zuladung möglich. Und wem unangenehm ist, angesichts der verblechten Hecktüren nicht nach hinten aus dem Fahrzeug schauen zu können, der bekommt ein Kamerasystem, das einen Rückspiegel simuliert. Hier lassen sich auch verschiedene Winkel einstellen, um Beulen in der Karosserie zu vermeiden. Bei Peugeot sind hier zum Preis von 1.200 Euro Einparkhilfe und Totwinkelwarner enthalten, während bei Citroën das sogenannte "Surround Rear Vision" ab der teuersten Ausstattungslinie "Driver" zum Serienumfang zählt. Bei der Auflösung des Kamerabildes darf sich PSA aber ruhig noch einmal ins Zeug legen, das müsste heutzutage besser gelingen.
Erstmals bietet der französische Konzern seine kleinen Lasttiere auch in einer Langversion an (ab 19.080 Euro netto). Sie misst 16 Zentimeter mehr und sorgt für eine Erhöhung des Laderaumvolumens von 3.300 auf 3.900 Liter. Apropos laden: Es gibt in der Fahrerkabine unzählige Möglichkeiten wie Ablagen und Fächer, um Kleinkram zu verstauen; darunter allein 39 Liter Kapazität unter den Sitzen. Der Individualisierungsgrad ist hoch, man kann zwischen einer oder zwei Schiebetüren wählen, auf Wunsch wird ein dritter Sitzplatz vorn installiert, und zig USB-, 12V- oder gar 230V-Steckdosen erleichtern das Autofahrer-Leben. Der hohe Infotainment-Stand mit umfangreichem Navi (950 Euro) und großem Bildschirm auf der Mittelkonsole entspricht hier zu 100 Prozent dem Pkw-Level, das gilt auch für die Assistenten. Sogar ein aktiver Tempomat ist für vergleichsweise moderate 450 Euro Aufpreis zu haben.