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Fahrbericht Audi RS Q3 Sportback: Ein schnelles Bonbon

02.03.2020 14:33 Uhr
Wer möchte, kann den RSQ3 gegen 1.260 Euro Netto-Aufpreis auch 280 statt 250 km/h rennen lassen.
© Foto: Audi

Da ist er wieder, der RSQ und am schönsten in einer der zahlreich lieferbaren Knallfarben. In der zweiten Generation kommt das fünfzylindrige Spaß-SUV stärker und schneller daher als bisher.

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Von Patrick Broich/SP-X

Warum entscheidet man sich für einen mindestens 53.361 Euro netto teuren Audi RS Q3 mit 294 kW / 400 PS? Wahrscheinlich schlicht, weil es Spaß macht. Bekanntermaßen mangelt es nicht an einer Fangemeinde, die auf fünf Zylinder schwört. Also hat Audi erneut die 2,5 Liter große Kraft- und Soundquelle in das RS-Modell installiert. Auch wenn der vom Werk angegebene gemittelte Verbrauch von 8,8 Litern je 100 km Fahrt bei artgerechter Fortbewegung wohl eher nicht zu halten sein wird, dürfte das potenzielle Interessenten kaum vom Kauf dieses rasanten Ingolstädters abhalten.

Erkennungsmerkmal sind die beiden potent aussehenden, ovalen Auspuffendrohre, ohne die es bei RS einfach nicht geht. Ordentlich ausgeformte Sportsessel mit Kontrastnähten und RS-Logo (1.260 Euro Netto-Aufpreis) machen Appetit, auf das, was die Passagiere nach dem Losfahren erwartet. Kurz den Startknopf antippen, um den charakteristisch klingenden Fünfender anzuwerfen. Dass die Tondesigner noch einmal Hand angelegt haben, lässt sich nicht zuletzt an der Existenz verschiedener Fahrmodi erkennen, bei deren durchzappen sich der Motorklang gleichzeitig verändert. Der sonore Fünfzylinder trompetet mehr, als er es in früheren Modellen getan hat.

Die überwiegend glatten Straßen im winterlichen Lappland sind trotz legaler Spikes eine ganz schöne Herausforderung für den Antriebsstrang. Traktion ist hier eher Mangelware. Doch kommt dann unerwartet mal ein kurzer griffiger Abschnitt, merkt man selbst auf wenigen hundert Metern, mit welcher Wucht der 2,5-Liter-Treibsatz den 4,50 Meter-Allrounder gen Horizont treibt.


Audi RS Q3 2020 (Fahrbericht)

Audi RS Q3 2020 (Fahrbericht) Bildergalerie

Beim Cruisen über die Landstraße kristallisiert sich heraus, dass der Athlet auch bei moderater Fahrt ein angenehmes Bild abgibt und trotz sportiven Fahrwerks inklusive 20- oder 21-Zöller nicht allzu ruppig mit den Passagieren umgeht, die ihrerseits wiederum genügend Platz vorfinden, um auch mal eine längere Runde hinzulegen. Dabei sorgt der aufgeladene Power-Benziner in Tateinheit mit dem bisweilen etwas trocken schaltenden Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ein souveränes Fahrgefühl – liefert Leistung, wenn man sie benötigt. Allenfalls die kleine Anfahrschwäche aus dem Stand heraus entpuppt sich als störend, aber das ist verschmerzbar. Wer möchte, kann den RS Q3 gegen 1.260 Euro Netto-Aufpreis auch 280 statt 250 km/h rennen lassen – und diese Option sei laut dem Produktmarketing gar nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern gefragt.

Gefragt sind in einem alltagstauglichen Hochleistungssportler freilich auch Infotainment-Features wie zahlreiche Online-Dienste oder ein W-LAN-Hotspot. Alles frei Haus verfügbar, sofern der Kunde die 1.491 Euro netto teure Navigation ordert, deren Ausgabe auf dem zehn Zoll großen Zentraldisplay erfolgt. Apropos Display – auch das Kombiinstrument besteht aus einer einzigen Anzeigefläche – im drahtigsten Modell gibt es anno 2020 keine mechanischen Nadeln mehr.

Für die extrem sportlichen Interessenten mit Ambitionen, das kompakte SUV über die Tracks dieser Welt zu scheuchen, lässt sich ab 3.907 Euro netto eine Keramikbremsanlage bestellen. Darüber hinaus steht neben dem konventionellen SUV eine Sportback-Karosserie mit coupéhaft abfallender Dachlinie zur Verfügung, die vielleicht sogar noch einen Tick besser in das Muster der RS-Welt passt. Schön jedenfalls, dass Audi den Fünfzylinder weiterleben lässt und die Welt der emotionalen Fahrzeuge wieder ein bisschen bunter macht – im wahren Sinne des Wortes mit den zahlreich lieferbaren Bonbonfarben.


Audi RS Q3 (2020)

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