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B-ON Pelkan: Es hängt am Vertrieb

29.07.2024 05:11 Uhr | Lesezeit: 4 min
B-ON Pelkan
© Foto: B-ON

Der B-ON Pelkan will frischen Wind in den Markt für Elektrotransporter bringen. Wie die Kunden die neue Offerte annehmen, bleibt abzuwarten. Preislich besticht der Stromer allerdings.

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B-ON – das ist doch die Firma, die etwas mit den sogenannten Streetscootern zu tun hatte. Also diese etwas skurril aussehenden Transporter, mit denen die Post fleißig Briefe und Pakete ausliefert. Und war nicht Ingenieur Günther Schuh von der RWTH Aachen in das Projekt involviert? Richtig, und B-ON, oder besser gesagt die deutsche B-ON GmbH, hatte die Produktionsrechte für den Streetscooter. Und meldete kürzlich Insolvenz an.

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Aber jetzt taucht die Marke B-ON plötzlich wieder auf und hat sogar einen neuen Transporter namens Pelkan im Gepäck. Doch die Rede ist natürlich nicht von der deutschen B-ON GmbH. Die international agierende Holding bemüht für die jüngsten Aktivitäten eine andere Gesellschaft. Und der Pelkan hat so gar nichts mit dem Streetscooter zu tun. Es handelt sich dabei um einen anständig aussehenden Kastenwagen mit rein elektrischem Antrieb.

Doch wer hat ihn eigentlich entwickelt? Jedenfalls nicht B-ON, das wird schnell klar. Denn der Pelkan ist ein Badge-Modell; eigentlich kennt man ihn als Karry Dolphin. Die Marke ist ein Verkaufslabel des chinesischen Konzerns Chery Automobile — in Europa allerdings fast gar nicht bekannt. Und Chery wiederum hält auch Anteile an B-ON. 


B-ON Pelkan

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B-ON Pelkan: Für den innerstädtischen Verteilerverkehr 

Die Neugierde auf eine Ausfahrt mit dem Stromer wäre jedenfalls geweckt. Und zu dieser hat das Team von B-ON eingeladen. Hinten auf der Tür des Pelkan prangt eine "43" — wohl als Hinweis auf die Speicherkapazität von 43 kWh. Wahlweise gibt es auch 54 kWh. Das spricht dafür, dass der Transporter wohl vor allem für innerstädtischen Verteilerverkehr ausgelegt ist. B-ON verspricht, dass der Akku binnen 35 Minuten von 30 auf 80 Prozent geladen werden kann. Das sind jetzt keine Traumwerte, allerdings dürfte die anvisierte Klientel ohnehin Lademöglichkeiten auf den Firmenhöfen vorfinden, sodass eine Kritik an der Ladeperformance ins Leere liefe.

Eher arbeiten müsste B-ON am Infotainment und den nicht ganz so schicken Materialien. Der Pelkan ist bloß ein Arbeitstier, aber der Neuling trifft auf starken Wettbewerb von Ford, Mercedes, dem Stellantis-Konzern und natürlich Volkswagen. Und sämtliche europäische Marken arbeiten selbst bei ihren sonst eher als unsexy empfundenen Transportern akkurat, bieten ordentliche Verarbeitungsqualität. 

Dass sich der 85 kW / 116 PS starke Lieferwagen eher ein bisschen phlegmatisch statt quirlig in Bewegung setzt, muss und kann man verschmerzen. Zumal der Transporter ja für den Stadtverkehr gedacht ist. Und auch die synthetisch wirkende Lenkung fällt kaum ins Gewicht. Immerhin lässt sie sich leichtgängig bedienen, und das zählt in dieser Fahrzeugkategorie. Gleiches gilt für die Bremse. 


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B-ON Pelkan: Das ist der Preis 

Bleibt die Frage nach dem Produktvorteil des Pelkan. Da wäre zumindest der günstige Preis von 34.000 Euro zu nennen und die hohe Nutzlast. Immerhin darf der Stromer 1,3 Tonnen schleppen. Außerdem bietet B-ON ganzheitliche Lösungen für Flotten von umfangreichen Beratungsdienstleistungen bis hin zu Stromspeicherlösungen. In der Tat ist die Preisgestaltung attraktiv, wenngleich Stellantis auch keine schlechten Angebote macht und bei der Nutzlast durchaus mithalten kann. 

Doch wo man den Pelkan kaufen kann, verraten die B-ON-Mitarbeiter derzeit noch nicht. Man arbeite an einem Vertriebskonzept, heißt es dort. Das klingt sportlich, denn ohne durchdachten Vertrieb wird das Absetzen von Fahrzeugen schwierig. Vor allem, wenn es sich auch noch um ein beratungsintensives Segment handelt. Ganz zu schweigen von der Akzeptanz deutscher Unternehmen. Selbst in anderen europäischen Ländern ist der neue Lieferwagen bisher noch nicht zu haben. Ob man den B-ON Pelkan also demnächst öfter auf hiesigen Straßen sehen wird, bleibt abzuwarten.

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