Das erste Halbjahr 2022 lief für Volkswagen Financial Services (VWFS) so gut wie noch nie. Die Braunschweiger schlossen mit einem operativen Ergebnis von fast drei Milliarden Euro ab. Bei neuen und aktiven Verträgen muss die VWFS hingegen Einbußen hinnehmen.
VWFS: Geschäft mit Gebrauchte läuft
Dass die derzeitige Situation auch einige Gewinner kennt, ist nicht neu. Volkswagen Financial Services (VWFS) gehört dazu. Ein bislang noch nicht dagewesene Rekordergebnis von 2,98 Milliarden Euro – was einer Steigerung um 27,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet – haben die Niedersachsen unter anderem mit den Erlösen aus der Gebrauchtwagenvermarktung erreicht.
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Geringe Risikokosten für Kredit- und Restwertrisiken wirkten sich ebenfalls positiv auf das Ergebnis der VWFS aus. Nicht nur deswegen hebt Frank Fiedler, CFO der VWFS, die Prognose für 2022 an: "Wir werden aufgrund des sehr positiven Geschäftsverlaufs die ursprünglich avisierten vier Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2022 signifikant überschreiten."
Weniger Neuverträge durch Lieferprobleme
Die mangelnde Verfügbarkeit von Neuwagen sei dabei jedoch ein Grund für den Rückgang der Neuverträge weltweit. Mit 3,8 Millionen neuen Finanzverträgen im ersten Halbjahr seien diese um 8,8 Prozent zurückgegangen. "Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer erwarteten Normalisierung unseres Geschäfts durch die steigende Verfügbarkeit von Neuwagen wird sich das Ergebnis allerdings unter dem Niveau des Vorjahres bewegen", konstatiert Fiedler weiter.
Mit rund 22 Millionen aktiven Verträgen sank der Bestand um 1,2 Prozent. Hierzulande gingen die Neuverträge um 8,1 Prozent in die Knie. Der Vertragsbestand liegt derzeit bei 6,1 Millionen, ein Rückgang um 2,9 Prozent.
VW Facelift ID.4 GTX und ID.5 GTX (2023)
BildergalerieVWFS will Mobilitätsdienstleistungen ausbauen
Auch deswegen werden Mobilitätsdienstleistungen bei der VWFS künftig ein wichtiger Wachstumsbestandteil "mit erheblichen Ertragsquellen für den Volkswagen Konzern" sein, so die Pressemeldung weiter. "Wir sehen bei unseren Kunden bereits heute den klaren Trend zu nutzungsorientierten Produkten wie Leasing oder Abo-Modellen. Mit unserer neuen Mobilitätsplattform werden wir künftig – gemeinsam mit den Marken des Volkswagen Konzerns – unseren Kunden flexible Lösungen für ihre individuelle Mobilität anbieten“, sagt Dahlheim und führt weiter aus:
"Die Europcar-Transaktion des Volkswagen Konzerns, gemeinsam mit den Partnern PON Holding B.V. und Attestor Limited, war ein wichtiger strategischer Schritt für eine Umsetzung dieser Vision.“ Um ihre Vision von der Mobilität der Zukunft umzusetzen, arbeiten die VVFS weiter an einer strategischen Neuausrichtung zu einem umfassenden Mobilitätsanbieter.